Ein Schweinfurter Staatsanwalt ist am Donnerstag in seinem Büro durch mehrere Messerstiche schwer verletzt worden. Ein 75 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Bad Kissingen wurde noch am Tatort festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Gegen den Mann wird nun wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Der 48-jährige Staatsanwalt wird in einer Klinik behandelt. Lebensgefahr besteht nicht.
Hintergrund der Tat ist den Angaben zufolge offenbar ein Strafverfahren aus dem Jahr 2006, bei dem der Rentner wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu einer geringfügigen Geldstrafe verurteilt worden war.
Dieses Verfahren sei von dem 48 Jahre alten Staatsanwalt betrieben worden, hieß es. „Was ihn dazu bewegt hat, den Staatsanwalt, der ihn zwar angeklagt, aber nicht verurteilt hat, niederzustechen, weiß ich nicht. Das lässt viele Fragen offen“, sagte Leitender Oberstaatsanwalt Rainer Vogt auf die Frage, ob es sich um einen Racheakt handelt. Derzeit werde geprüft, ob der 75-Jährige nach der Behandlung seiner Verletzungen im Krankenhaus in eine psychiatrische Klinik kommt oder dem Ermittlungsrichter vorgeführt wird. „Die Tat und der mögliche Hintergrund sind psychologisch nicht nachvollziehbar“, sagte Vogt.
Die Verurteilung zu einer Geldstrafe sei nicht so schwerwiegend gewesen. Der mutmaßliche Täter wurde wegen einer Platzwunde am Kopf nach der Tat ebenfalls in einer Klinik behandelt. Er soll am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden.
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