Anstatt einen Notarzt zu rufen, betete er am Krankenbett der 11-Jährigen zu Gott. Eine Jury hat einen Vater aus dem US-Staat Wisconsin für schuldig befunden, weil er seine Tochter sterben ließ - sie litt an einem Diabetes.
Er glaubte fest daran, dass Gott seine Tochter heilen könnte: Der 47-jährige Dale Neumann aus dem US-Staat Wisconsin hat zusammen mit seiner Frau versucht, mit Hilfe von Gebeten die kranke 11-Jährige zu kurieren. Sie starb schließlich an einem nicht diagnostizierten Diabetes und damit an einer behandelbaren Krankheit, wie die BBC berichtet.
Neumanns Frau war bereits vor einigen Wochen wegen der Tat von einem Gericht verurteilt worden. Beiden drohen Haftstrafen von bis zu 25 Jahren. Neumanns Verteidiger kündigte jedoch an, in die Berufung gehen zu wollen.
Im Verlauf der Gerichtsverhandlung waren medizinische Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass das Kind überlebt haben könnte, wenn es rechtzeitig mit Insulin behandelt worden wäre. Neumann, der einst eine Laufbahn als Priester bei der christlichen Pfingstbewegung angestrebt hatte, sagte vor Gericht, er sei davon überzeugt gewesen, dass Gott helfen könne. "Wenn ich zu einem Arzt gehe, stelle ich den Arzt über Gott", sagte er.
Den Eltern sei nicht klar gewesen, wie schwer die Krankheit der Tochter war. Sie seien von einer Grippe oder einer Fiebererkrankung ausgegangen, sagte Neumann. Sein Verteidiger sagte dem Bericht zufolge, der Mann sei überzeug gewesen, dass seine "Geistheilung" funktioniere, und habe deshalb kein Verbrechen begangen.
Die Staatsanwaltschaft dagegen gab an, Neumann habe in einem egoistischen Glaubensakt seine Tochter sterben lassen. Die 11-jährige habe in ein Krankenhaus gehört, weil sie nicht mehr laufen, sprechen, essen oder trinken konnte. Den Notarzt hatten die Eltern jedoch erst gerufen, als das Kind nicht mehr atmete.
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