Dienstag, 4. August 2009

Flugzeug prallt gegen Kontrollturm

Unwetter beim Anflug: Eine Passagiermaschine mit rund 70 Menschen an Bord ist bei der Landung auf der thailändischen Ferieninsel Koh Samui verunglückt. Sie kam von der Rollbahn ab, krachte in ein Gebäude. Mehrere Insassen wurden verletzt, der Pilot starb.

Bangkok - Das Unglück passierte bei einem schweren Unwetter: Die Maschine der Bangkok Airways kam am Dienstag gegen 14.30 Uhr Ortszeit von der Rollbahn ab und raste in einen ungenutzten Kontrollturm der Flugsicherung. Der Pilot wurde getötet und mindestens sieben Passagiere wurden verletzt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Unter den Verletzten seien zwei britische und zwei dänische Touristen, verlautete aus dem Krankenhaus. Niemand sei ernsthaft verletzt.

Die zweimotorige Propellermaschine vom Typ ATR72 war einem Behördensprecher zufolge im Anflug bei heftigem Regen und starken Winden außer Kontrolle geraten. An Bord seien 68 Passagiere, zwei Piloten und zwei Flugbegleiter gewesen - und auch mehrere Deutsche. Das teilte ein Sprecher der Bangkok Airways am Mittwoch der dpa mit. Unter den Passagieren seien darüber hinaus auch Dänen, Engländer, Iren sowie weitere Ausländer.

Das Auswärtige Amt in Berlin bemühte sich unterdessen um Aufklärung, ob unter den Passagieren tatsächlich deutsche Urlauber waren. Vorerst gebe es keine Erkenntnisse darüber, sagte eine Ministeriumssprecherin. Die Botschaft in Thailand sei eingeschaltet und bemühe sich um Aufklärung. Eine Mitarbeiterin des Honorarkonsulats in Phuket sei auf den Flughafen von Koh Samui entsandt worden.

Die Maschine war auf dem Flug von der Provinzhauptstadt Krabi nach Koh Samui, der nur ungefähr 30 Minuten dauert.

Koh Samui liegt 480 Kilometer südlich von Bangkok im Golf von Thailand und ist bei in- und ausländischen Touristen beliebt. Der Flughafen gehört der nationalen Fluggesellschaft Bangkok Airways und wird auch von ihr betrieben.

Eine Sprecherin der Fluggesellschaft bestätigte, dass viele Menschen verletzt wurden. Einzelheiten nannte sie nicht. Bangkok Airlines verhängte bis zu einer Pressekonferenz am Nachmittag eine Informationssperre.

Regen, Sturm und schlechte Sicht sind häufiger Ursache für missglückte Landungen. Erst am 24. Juli war eine Iljuschin 62 der iranischen Gesellschaft Aria Airways mit 153 Reisenden an Bord im Nordosten des Landes über die Rollbahn hinaus in eine Mauer gerast. 16 Menschen kamen ums Leben, 29 wurden verletzt. Ursache war vermutlich zu hohes Tempo bei der Landung.

Im Mai 2008 schoss ein Airbus A320 der salvadorianischen Fluggesellschaft Taca in Tegucigalpa (Honduras) über die nasse und zu kurze Landebahn hinaus auf eine Straße. Dort stieß die Maschine mit mehreren Autos zusammen, ehe sie gegen einen Hang prallt. 127 der 130 Flugzeuginsassen überlebten.

Im Juli 2007 raste ein Airbus A320 der brasilianischen Fluggesellschaft TAM mit 186 Menschen an Bord mitten in der Millionenmetropole Sao Paulo über die regennasse Landebahn des Flughafens Congonhas hinaus. Er rutschte über eine Hauptstraße in eine Tankstelle und ein Geschäftsgebäude. Bei dem schwersten Flugzeugunglück in der Geschichte Brasiliens starben 200 Menschen.

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