- Unternehmen plant nach eigenen Angaben Übernahmeangebot an GM
- Elektro- und Hybridmotoren geplant
Bonn/Frankfurt – Überraschungsangebot für den angeschlagenen Autobauer Opel: Der Bonner Solartechnikanbieter Solarworld will vom US-Mutterkonzern General Motors die vier deutschen Opelwerke übernehmen. Dafür verlangt Solarworld eine Ausgleichszahlung von einer Milliarde Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Teil des vorgeschlagenen Geschäftes ist auch das Opel-Entwicklungszentrum in Rüsselsheim. Langfristig soll Opel nur noch Autos mit Elektro- oder Hybridmotoren herstellen.
Nach der Mitteilung von Solarworld will das Unternehmen eine Milliarde Euro in Opel investieren. Der Betrag setze sich aus 250 Millionen Euro Bargeld und Bankkrediten von 750 Millionen Euro zusammen. Was mit den Beschäftigten passieren soll, sagte Solarworld zunächst nicht. Ziel sei, Opel wieder wettbewerbsfähig und zu einem wachsenden Unternehmen zu machen, sagte Sprecher Milan Nitzschke. Laut Solarworld stehen die Investitionen von einer Milliarde Euro unter dem Vorbehalt einer Bundesbürgschaft.
Der bisher ausschließlich in der Solartechnologie aktive Konzern würde mit der Übernahme Opel zum ersten „grünen“ europäischen Autokonzern weiterentwickeln, teilte Solarworld mit. Opel wollte sich zu dem Angebot nicht äußern.
Voraussetzung für die Abgabe eines Übernahmeangebotes ist laut Solarworld die komplette Trennung Opels aus dem GM-Konzern und eine Kompensationszahlung von 40.000 Euro pro deutschem Arbeitsplatz. Das entspricht der Summe von einer Milliarde Euro. „Wenn sie klug und fair sind, dann gehen sie auf das Angebot ein“, sagte Sprecher Nitzschke über GM. Die Trennung von GM und Opel wird zwar seit Tagen diskutiert. Das Unternehmen und Arbeitgeber-Vertreter schätzen die Chancen dafür jedoch als äußerst gering ein.
Entwicklung von Elektrofahrzeugen geplant
Solarworld will nach eigenen Angaben die erfolgreichen Opel-Baureihen weiterentwickeln und neue Autos mit effizienten und schadstoffarmen Antrieben herstellen. Bei einer Umsetzung der Pläne soll Opel langfristig nur noch Elektro- und Hybridfahrzeuge herstellen. Es werde aber keinen Wechsel von einem Tag auf den anderen geben, sagte Nitzschke.
„Die Herausforderungen des Klimaschutzes und des Marktes lassen sich nur durch einen Übergang von Automotive- zu Sunmotivekonzepten bewältigen“, erklärte Solarworld-Chef Frank Asbeck. Der Konzern arbeite bereits seit Jahren an der Entwicklung und Erprobung von Elektrofahrzeugen.
Sprecher Nitzschke verwies auf die Solarsparte von Shell, die Solarworld vor zwei Jahren mit einer ähnlichen Vereinbarung übernommen habe. „Wir haben daraus ein Topunternehmen gemacht“, betonte er.
Solarworld-Aktie bricht ein
Analysten zweifeln an den Plänen. Ingo Speich, Experte für die Automobilbranche von Union Investment, sagte: „Selbst mit größter Fantasie fehlen mir die nötigen Argumente, das zu glauben“. Es sollte Erfahrung mit Autos vorhanden sein. Außerdem sei es nicht einfach, Opel aus GM herauszulösen. Das Vorhaben erscheine extrem unwahrscheinlich, sagte Speich. Solarworld-Aktionäre teilten die Skepsis: Das Papier gab bis zum frühen Nachmittag um knapp 18 Prozent nach.
Solarworld bietet bislang Solarstromtechnik an und produziert in Deutschland und den USA. Weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 2.254 Mitarbeiter. Die deutsche Adam Opel GmbH beschäftigt etwa 26.000 Menschen.
Die Opel-Mutter General Motors kämpft wie die US-Konkurrenten Ford und Chrysler ums Überleben. Wegen der Krise will die deutsche Tochter eine Milliardenbürgschaft vom deutschen Staat. Darüber wollen Bund und Länder bis Weihnachten entscheiden.
(Thomas Seythal)
Nach der Mitteilung von Solarworld will das Unternehmen eine Milliarde Euro in Opel investieren. Der Betrag setze sich aus 250 Millionen Euro Bargeld und Bankkrediten von 750 Millionen Euro zusammen. Was mit den Beschäftigten passieren soll, sagte Solarworld zunächst nicht. Ziel sei, Opel wieder wettbewerbsfähig und zu einem wachsenden Unternehmen zu machen, sagte Sprecher Milan Nitzschke. Laut Solarworld stehen die Investitionen von einer Milliarde Euro unter dem Vorbehalt einer Bundesbürgschaft.
Der bisher ausschließlich in der Solartechnologie aktive Konzern würde mit der Übernahme Opel zum ersten „grünen“ europäischen Autokonzern weiterentwickeln, teilte Solarworld mit. Opel wollte sich zu dem Angebot nicht äußern.
Voraussetzung für die Abgabe eines Übernahmeangebotes ist laut Solarworld die komplette Trennung Opels aus dem GM-Konzern und eine Kompensationszahlung von 40.000 Euro pro deutschem Arbeitsplatz. Das entspricht der Summe von einer Milliarde Euro. „Wenn sie klug und fair sind, dann gehen sie auf das Angebot ein“, sagte Sprecher Nitzschke über GM. Die Trennung von GM und Opel wird zwar seit Tagen diskutiert. Das Unternehmen und Arbeitgeber-Vertreter schätzen die Chancen dafür jedoch als äußerst gering ein.
Entwicklung von Elektrofahrzeugen geplant
Solarworld will nach eigenen Angaben die erfolgreichen Opel-Baureihen weiterentwickeln und neue Autos mit effizienten und schadstoffarmen Antrieben herstellen. Bei einer Umsetzung der Pläne soll Opel langfristig nur noch Elektro- und Hybridfahrzeuge herstellen. Es werde aber keinen Wechsel von einem Tag auf den anderen geben, sagte Nitzschke.
„Die Herausforderungen des Klimaschutzes und des Marktes lassen sich nur durch einen Übergang von Automotive- zu Sunmotivekonzepten bewältigen“, erklärte Solarworld-Chef Frank Asbeck. Der Konzern arbeite bereits seit Jahren an der Entwicklung und Erprobung von Elektrofahrzeugen.
Sprecher Nitzschke verwies auf die Solarsparte von Shell, die Solarworld vor zwei Jahren mit einer ähnlichen Vereinbarung übernommen habe. „Wir haben daraus ein Topunternehmen gemacht“, betonte er.
Solarworld-Aktie bricht ein
Analysten zweifeln an den Plänen. Ingo Speich, Experte für die Automobilbranche von Union Investment, sagte: „Selbst mit größter Fantasie fehlen mir die nötigen Argumente, das zu glauben“. Es sollte Erfahrung mit Autos vorhanden sein. Außerdem sei es nicht einfach, Opel aus GM herauszulösen. Das Vorhaben erscheine extrem unwahrscheinlich, sagte Speich. Solarworld-Aktionäre teilten die Skepsis: Das Papier gab bis zum frühen Nachmittag um knapp 18 Prozent nach.
Solarworld bietet bislang Solarstromtechnik an und produziert in Deutschland und den USA. Weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 2.254 Mitarbeiter. Die deutsche Adam Opel GmbH beschäftigt etwa 26.000 Menschen.
Die Opel-Mutter General Motors kämpft wie die US-Konkurrenten Ford und Chrysler ums Überleben. Wegen der Krise will die deutsche Tochter eine Milliardenbürgschaft vom deutschen Staat. Darüber wollen Bund und Länder bis Weihnachten entscheiden.
(Thomas Seythal)
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