Mittwoch, 12. November 2008

Friedenslösung ist in Kongo von Köhler gefordert

Bundespräsident Köhler hat die Kriegsparteien im Kongo aufgerufen, ihren Konflikt dauerhaft zu beenden. Der geschlossene Waffenstillstand sei ein erster Schritt. Allerdings ist der vorläufige Friede äußerst brüchig.

Abuja/Kinshasa - Bundespräsident Horst Köhler hat sich besorgt über den Konflikt im östlichen Kongo geäußert. Viele afrikanische Regierungschefs seien “geschockt” von den Bildern der Gewalt im Ost-Kongo, sagte Köhler am Sonntag zum Abschluss des 4. Afrika-Forums in der nigerianischen Hauptstadt Abuja.

Er begrüßte die Gespräche vom vergangenen Freitag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi als ersten Schritt zum Ende der Gewalt. Danach gilt es seiner Ansicht nach eine langfristige Lösung des Konfliktes zu suchen. Es gehe nicht nur um den Ost-Kongo, sondern auch um die Nachbarländer. Der nigerianische Präsident Yar’Adua sagte, dank des Waffenstillstands sei er jetzt zunächst optimistisch, dass eine Lösung im Kongo gefunden werden könne. Wenn die Situation stabil bleibe, sei auch eine langfristige Lösung möglich.

Kämpfe wieder aufgeflammt

Unterdessen sind die Kämpfe am Sonntag kurzzeitig wieder aufgeflammt. Am Vormittag habe es Gefechte an der Grenze zwischen den Provinzen Nord- und Süd-Kivu gegeben, sagte der Sprecher der UN-Mission Monuc, Jean-Paul Dietrich. Dabei hätten sich Rebellen des Tutsi-Generals Laurent Nkunda Kämpfe mit regierungstreuen Mayi-Mayi-Milizen und ruandischen Hutu-Rebellen der Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) geliefert. Kongolesische Regierungstruppen seien nicht beteiligt gewesen.

Gegen Mittag habe sich die Lage nach einem Vermittlungsversuch der Monuc wieder beruhigt. Die Kämpfe konzentrierten sich demnach auf Ngungu, rund 60 Kilometer westlich von Goma, der Provinzhauptstadt von Nord-Kivu. Tausende Menschen würden auf ihrer Flucht aus dem Kriegsgebiet am Monuc-Stützpunkt in Ngungu um Obdach bitten, sagte der Sprecher der UN-Mission weiter. Nach Einschätzung der Uno sind wegen der jüngsten Konflikte derzeit 250.000 Menschen auf der Flucht. (sf/dpa/AFP)

Beitrag: Der Tagesspiegel


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