Mittwoch, 19. November 2008

Kenia verstärkt Truppen an Grenze zu Somalia

Islamistische Milizen kontrollieren inzwischen einen Großteil des Landes. Im Grenzgebiet zu Kenia werden immer wieder Menschen entführt. Kenia zieht die Konsequenzen aus der steigenden Bedrohung und stationiert mehr Militär in der Grenzregion.

Nairobi - Angesichts des zunehmenden Einflusses islamistischer Rebellen in Somalia hat Kenia seine Truppen an der Grenze zum nördlichen Nachbarland verstärkt. Armeesprecher Bogita Ongeri sagte der Zeitung “The Standard”, die Sicherheitsbehörden seien in erhöhter Alarmbereitschaft. Das Kenianische Rote Kreuz berichtete, in der Grenzstadt Elwak verließen immer mehr Menschen ihre Häuser und versuchten, sich ins Landesinnere in Sicherheit zu bringen. Erst in der vergangenen Woche waren zwei italienische Nonnen aus dem kenianisch-somalischen Grenzgebiet entführt und nach Somalia verschleppt worden.

Die somalische Übergangsregierung hatte vor wenigen Tagen zugegeben, dass radikalislamische Milizen inzwischen einen großen Teil des Landes kontrollieren. Mit dem bevorstehenden Abzug der äthiopischen Truppen, die Anfang 2007 am Sturz der Union der Islamischen Gerichte beteiligt waren, dürfte die Übergangsregierung auch militärisch weiter geschwächt werden.

Vor allem der Al-Schabab-Miliz wird Nähe zum Terrornetzwerk Al-Qaida nachgesagt. Zugleich befürchten Sicherheitsexperten, der in der kommenden Woche bevorstehende sechste Jahrestag eines Anschlags auf ein Hotel im Küstenort Kikambala könne ein Anlass für neue Terroranschläge in Kenia sein. Damals waren bei dem Bombenanschlag auf das überwiegend von israelischen Touristen besuchte Hotel 15 Menschen getötet worden. Erst vor wenigen Wochen waren in einem Bus mehrere hundert elektrische Zünder sichergestellt worden.

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