Dienstag, 18. November 2008

Ärtze ohne Grenzen der einzige Hilfseinsatz in Nord-Kivu

Ärzte ohne Grenzen leistet in der Stadt Goma sowie anderen Orten und Lagern in der umkämpften Region Nord-Kivu weiterhin Hilfe. Insgesamt sind mehr als 700 Mitarbeiter vor Ort aktiv. Die Teams sind extrem besorgt um Hunderttausende Menschen, die durch Kämpfe vertrieben wurden. Die Vertriebenen, aber auch die lokale Bevölkerung, haben nicht genug medizinische Hilfe, Nahrung, Unterkünfte und sauberes Wasser. In der gesamten Region behandelt Ärzte ohne Grenzen Cholera-Patienten. Durch die Kämpfe ist das Krankheitsrisiko gestiegen: Die Sanitärsituation ist mangelhaft, es fehlt an sauberem Wasser, die Bevölkerung ist ständig in Bewegung und die Vertriebenenlager sind überfüllt.

In Kibati, nördlich der Provinzhauptstadt Goma, wurden am Dientag zehn neue Cholera-Fälle gemeldet. Am vergangenen Wochenende waren 48 Fälle behandelt worden. In Teilen Nord-Kivus kommt es immer wieder zu Fällen von Cholera. Von Januar bis September diesen Jahres versorgte Ärzte ohne Grenzen in der Gegend südlich und westlich von Kibati insgesamt 1480 Menschen mit der schweren Durchfallerkrankung. Im gleichen Zeitraum wurden in Rutshuru 1469 und in Mweso und Kitchanga 851 Cholera-Fälle behandelt.

In der Stadt Rutshuru ist Ärzte ohne Grenzen derzeit die einzige internationale Hilfsorganisation. Die Mitarbeiter arbeiten im dortigen Krankenhaus und versuchen die Lücken zu schließen, die andere Hilfsorganisationen nach ihrer Abreise hinterlassen haben. Im allgemeinen Krankenhaus von Goma reinigt und beliefert Ärzte ohne Grenzen die chirurgische Abteilung.

Westlich von Goma hat Ärzte ohne Grenzen die Arbeit im Krankenhaus von Kirotshe aufgenommen. In den Orten Kitchanga und Mweso, nordwestlich von Goma, arbeitet Ärzte ohne Grenzen ebenfalls mit mobilen Kliniken und bietet Basis- sowie weiterführende Gesundheitsversorgung. Ein weiteres mobiles Team besuchte am Mittwoch den Ort Kalembe, westlich von Mweso. Ein großer Teil der dortigen Bevölkerung ist vor den jüngsten Kämpfen in der Region geflohen. In Masisi, 80 Kilometer nordwestlich von Goma, arbeitet ein Team von mehr als 80 Mitarbeitern im dortigen Krankenhaus und einem Gesundheitszentrum.

Ärzte ohne Grenzen setzt außerdem – so es die Sicherheitslage erlaubt - Erkundungen in der gesamten Region fort, um nach den Kämpfen und Vertreibungen Bevölkerungsgruppen mit dringendem Bedarf an medizinischer Versorgung zu identifizieren und Hilfe zu leisten.

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