Bericht von Ethik-Ausschuss
Der Ethik-Ausschuss von Alaska kam zu dem Schluss, dass Sarah Palin aus persönlichen Gründen auf die Entlassung des Sicherheitschefs im nördlichsten US-Bundesstaat, Walt Monegan, gedrungen habe. Dieser weigerte sich, den Polizisten Michael Wooten vom Dienst zu entfernen. Wooten war mit Palins Schwester verheiratet und befand sich mit ihr in einem heftigen Scheidungs- und Sorgerechtskampf.
Dem am Freitag veröffentlichten Bericht zufolge lag es zwar in Palins Amtsbefugnis, Monegan zu entlassen. Sie habe aber das öffentliche Vertrauen missbraucht, indem sie ihre Mitarbeiter dazu gedrängt habe, ihre persönlichen Wünsche zu beachten. "Gouverneurin Palin hat wissentlich eine Situation andauern lassen, in der unzulässiger Druck auf einige Untergebene ausgeübt wurde, um ein persönliches Anliegen voranzutreiben, das heißt, um Polizist Michael Wooten zu feuern", schrieb Ermittler Steve Branchflower in dem Bericht. Palin habe zudem ihrem Mann Todd erlaubt, das Gouverneursbüro und dessen Mittel zu nutzen, um nach Wegen zu suchen, Wooten entlassen zu können.
Das Wahlkampfteam von Präsidentschaftskandidat John McCain und Palin wies den Bericht zurück. Bei ihm handele es sich um parteipolitische Bemühungen von Anhängern des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, hieß es. "Der heutige Bericht zeigt, dass die Gouverneurin bei der Versetzung von Walt Monegan im Rahmen ihrer Befugnisse gehandelt hat." Der Sicherheitschef sei wegen schlechter Arbeit entlassen worden. Zudem hätten Palin und ihre Familie Recht gehabt mit ihren Bedenken zum Verhalten des Polizisten Wooten.
Seit ihrer Kür zur Vize-Kandidatin hat die konservative Christin wiederholt Zweifel an ihrer Eignung geweckt - unter anderem durch eine Schwangerschaft ihrer minderjährigen Tochter und konfuse Aussagen zur Außenpolitik. Die Ermittlungen in Alaska wurden im Juli aufgenommen, noch vor Palins Ernennung zur Kandidatin für den Vize-Präsidentschaftsposten.
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