Erstmals Gay-Area bei der Venus in Berlin
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Von Hermann J. Huber
2007 lockte die Venus 406 Aussteller aus 36 Ländern unter den Funkturm nach Berlin. Diesmal, zur 12. Ausgabe, sollen es deutlich mehr werden. Auch die Zahl der Konsumenten soll steigen. 2007 waren neben den Fachbesuchern 24.500 "Endverbraucher" auf der größten Erotikmesse der Welt gezählt worden. 2008 sollen die Besucher mit mehreren Neuerungen gelockt werden.
So gibt es neben einer eigenen Fetish-Area für alle Freunde von Lack, Leder, Bondage und SM eine eigene Gay-Area. Die schwulen Erotik- und Pornolabels verteilten sich in den letzten Jahren auf mehrere Hallen. Nun sind sie in Halle 18 in der Gay-Area konzentriert. Rund ein Dutzend Aussteller, vom Studio über Vertriebe bis zu den European Gay Porn/Web-Awards, werden in dem neuen Ausstellungspark ihre neuen Produkte vorstellen. Neben den einzelnen Ständen gibt es eine Bühne, auf der ein buntes Erotikprogramm gezeigt wird, mit Strip-Shows und Live-Auftritten von Pornodarstellern, Autogrammstunden und vieles mehr.
"Pornos und Spielzeug gehören für Schwule zum Kulturgut"
Initiiert wurde die eigene Gay-Area von Andreas Müller, dem Geschäftsführer des niederländischen Gaypornolabels OTB Video. Er sah das Gay-Segment auf der Venus bislang unterrepräsentiert: "Für den schwulen Besucher gab es bislang zu wenig auf der Messe zu sehen, was natürlich im Umkehrschluss auch dazu geführt hat, dass es kaum schwule Besucher gab. Wir müssen schwulen Endkunden etwas bieten, das den Kauf einer Eintrittskarte rechtfertigt."
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Blu-ray goes gay
Was die 12. Venus auch zeigen wird: Blu-Ray hat auch die Gayvideo-Branche erreicht. Hardcore & High Definition: Die großen Labels von Heteropornos setzen bereits seit zwei Jahren gezielt auf das Trägermedium der Zukunft. FoersterMedia ist auf dem Gaymarkt der europäische Vorreiter. Mit vier Produktionen in HD-Qualität ist der Frankfurter Anbieter auf der international größten Erotikmesse vertreten. Premiere feiert dabei der Mehrteiler "Love Boat", der im Sommer vor der Küste Mallorcas unter anderem mit Johnny Lee gedreht wurde.
Produzent Kurt-Joachim Foerster, der seit Gründung der Messe jedes Jahr in Berlin vertreten ist und dafür vom Veranstalter ausgezeichnet wurde, hat die hohen Investitionen in die neue Technik nicht bereut: "Es ist einfach ein höherer Filmgenuss. Licht und Atmosphäre sind viel besser. Es ist, als ob der Zuschauer bei den Dreharbeiten dabei wäre." Foersters Hoffnung: "Dass die Hardware bald flächendeckend vorhanden ist. Wenn das der Fall sein wird, wird die Nachfrage sprunghaft steigen." Welche Qualitätssprünge die Filme im Blu-Ray-Format tatsächlich machen, kann auf der Messe besichtigt werden.
Mit Pornostars feiern
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Wer die nackten Kerle aus dem Heimkino liveund hautnah erleben will, der sollte den "HustlaBall" besuchen, der 2008 zum sechsten Mal während der Venus in Berlin stattfindet. Mehr als 50 Pornostars und -sternchen aus aller Welt präsentieren sich bei dieser schwulen Megaparty im neuen KitKatClub (Brückenstraße 2) am Freitag, den 17. Oktober, in sprudelnder Solo- und Gruppenaction. Unter ihnen sind Francesco D’Macho aus Madrid, Johnny Castle aus Los Angeles, das Pornopaar Guy Parker und Jesse Santana aus Dallas, Luke Hamill von Bel Ami aus Bratislava oder die drei Pornobrüder "Visconti Triplets" aus Budapest. Halbnackte Kerle, Drag Queens und froh gelaunte Promis feiern ein Fest der Sinne.
Wer sich ein VIP-Ticket für 120 Euro (Abendkasse 130 Euro) leistet, kann während der "Venus" bereits am 16. Oktober bei der "Welcome in Berlin Party" im "Hotel Zoo" (18-21 Uhr) teilnehmen und schon dort die Pornostars treffen. Normale Tickets gibt es für 20 Euro (Abendkasse 25 Euro).
Dass die Venus als eine mittlerweile ganz normale Messe in Berlin betrachtet wird, unterstreicht auch das "Venus-Oktoberfest", das am Sonntag, dem 19. Oktober, steigt. Stargäste sind die Wildecker Herzbuben.
Links zum Thema:
Venus-Homepage: http://www.venus-berlin.com
Hustlaball-Homepage: http://www.hustlaball.eu
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