John McCain ist es auch im zweiten Fernsehduell nicht gelungen, seinen Rückstand zu verringern. Barack Obama ist auf Kurs Richtung Wahlsieg.
Laut einer CNN-Blitzumfrage sahen 54 Prozent der Zuschauer des TV-Duells am Dienstagabend in Nashville (Bundesstaat Tennessee) Obama vorn. Auch die meisten TV-Kommentatoren bezeichneten Obama als den Gewinner der mit Spannung erwarteten Debatte.
Nur 30 Prozent meinten hingegen, der Republikaner McCain sei der Sieger. «McCain war gut, aber nicht gut genug», gestand der republikanische Ex-Bildungsminister und Publizist William Bennet ein. Eine Umfrage des konservativen Senders Fox News ergab allerdings Vorteile für McCain.
Wer sich von der zweiten Redeschlacht zwischen den beiden Kandidaten neue Ideen oder gar einen Vorschlag zur Behebung der Finanzkrise erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Die Debatte an der Belmont Universität in Nashville (Tennessee) verlief nicht wesentlich animierter oder inspirierter als die erste.
Was indessen noch sichtbar war wie kaum zuvor: John McCain hat eine tiefe Abneigung gegenüber Obama. McCain ist bekannt für seinen schwierigen Charakter; und dieser dürfte seit dieser Debatte mehr als nur seinem engeren Umfeld offenkundig geworden sein. Obama lieferte keine aufregende Vorstellung, behielt jedoch kühl die Oberhand. Die Nachbefragung durch CNN ergab ein klares Bild: 54 Prozent der Zuschauer sahen Obama als Sieger; nur 30 Prozent favorisierten McCain. Und zur entscheidenden Frage, wer die Wirtschaftskrise erfolgreicher anpacken könne, gaben 59 Prozent Obama und nur 37 Prozent McCain die Stimme.
McCain schafft keinen Durchbruch
Nur vier Wochen vor den Wahlen lastet ein grosser Erfolgsdruck auf McCain. Er liegt in sämtlichen Meinungsumfragen deutlich zurück; und kann nur noch gewinnen, wenn er die meisten der sieben Wackelstaaten, die Obama zuneigen, auf seine Seite ziehen kann. Doch sein Auftritt in Nashville dürfte McCain nicht geholfen haben, wie auch republikanische Strategen einräumten. William Bennett etwa, Gesundheitsminister unter Ronald Reagan und nun ein konservativer CNN-Kommentator, meinte, McCain sei zwar leicht besser gewesen als beim ersten Fernsehduell. «Er tat aber nicht genug, um einen Durchbruch zu erzielen.» James Carville, ein Ex-Clinton-Berater, sagte, Obama habe «die Nacht gewonnen».
Alle blicken auf Warren Buffett
Das Duell krankte an einem missglückten Konzept, das von den Kandidaten ausgehandelt wurde und keinen Raum für eine echte Debatte liess. Der Abend war auf Sicherheit angelegt und wirkte entsprechend langfädig und unpräzis. Dies nützte Obama, der natürlicher wirkte und nicht um jeden Preis gewinnen musste. McCain sprach immer wieder davon, dass er mehr Erfahrung habe und an den Erfolg «meines Helden Ronald Reagan» anknüpfen wolle. Was die Finanzkrise betrifft, so hatten weder Obama noch McCain neue Vorschläge zur Hand. Auf die Frage nach einem möglichen Finanzminister nannten beide Warren Buffett, den 78-jährigen Milliardär, der bereits Obama seine Unterstützung zugesichert und klar gemacht, dass er keinen Kabinettsposten übernehmen will.
McCain verweigert Handschlag
Der merkwürdigste Moment allerdings folgte mitten in einer Debatte zur Energiepolitik. McCain verglich das Abstimmungsverhalten zu einem umstrittenen Gesetz und fügte an: «Wer dafür gestimmt hat, ist dieser da; ich jedoch war dagegen». Der Senator aus Arizona machte mit einem Schlag klar, dass er seinen Gegner nicht für ebenbürtig hält. Derart abfällige Bemerkungen kommen schlecht an, weil sie Vorurteile bestätigen und als nicht-präsidial betrachtet werden. Die Nachbefragung durch CNN zeigte denn auch, dass 65 Prozent der Zuschauer Obama sympathischer finden und nur 28 Prozent McCain den Vorzug geben.
Dass McCain mit seiner Vorstellung kaum zufrieden war, zeigte eine Szene nach Ende der Debatte: Er weigerte sich, Obamas Hand zu schütteln. Und während Obama und seine Frau Michelle sich noch mit dem Publikum an der Universität unterhielten, hatte sich das Ehepaar McCain schon lange verabschiedet.
Die dritte Debatte geht in einer Woche über die Bühne.
Laut einer CNN-Blitzumfrage sahen 54 Prozent der Zuschauer des TV-Duells am Dienstagabend in Nashville (Bundesstaat Tennessee) Obama vorn. Auch die meisten TV-Kommentatoren bezeichneten Obama als den Gewinner der mit Spannung erwarteten Debatte.
Nur 30 Prozent meinten hingegen, der Republikaner McCain sei der Sieger. «McCain war gut, aber nicht gut genug», gestand der republikanische Ex-Bildungsminister und Publizist William Bennet ein. Eine Umfrage des konservativen Senders Fox News ergab allerdings Vorteile für McCain.
Wer sich von der zweiten Redeschlacht zwischen den beiden Kandidaten neue Ideen oder gar einen Vorschlag zur Behebung der Finanzkrise erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Die Debatte an der Belmont Universität in Nashville (Tennessee) verlief nicht wesentlich animierter oder inspirierter als die erste.
Was indessen noch sichtbar war wie kaum zuvor: John McCain hat eine tiefe Abneigung gegenüber Obama. McCain ist bekannt für seinen schwierigen Charakter; und dieser dürfte seit dieser Debatte mehr als nur seinem engeren Umfeld offenkundig geworden sein. Obama lieferte keine aufregende Vorstellung, behielt jedoch kühl die Oberhand. Die Nachbefragung durch CNN ergab ein klares Bild: 54 Prozent der Zuschauer sahen Obama als Sieger; nur 30 Prozent favorisierten McCain. Und zur entscheidenden Frage, wer die Wirtschaftskrise erfolgreicher anpacken könne, gaben 59 Prozent Obama und nur 37 Prozent McCain die Stimme.
McCain schafft keinen Durchbruch
Nur vier Wochen vor den Wahlen lastet ein grosser Erfolgsdruck auf McCain. Er liegt in sämtlichen Meinungsumfragen deutlich zurück; und kann nur noch gewinnen, wenn er die meisten der sieben Wackelstaaten, die Obama zuneigen, auf seine Seite ziehen kann. Doch sein Auftritt in Nashville dürfte McCain nicht geholfen haben, wie auch republikanische Strategen einräumten. William Bennett etwa, Gesundheitsminister unter Ronald Reagan und nun ein konservativer CNN-Kommentator, meinte, McCain sei zwar leicht besser gewesen als beim ersten Fernsehduell. «Er tat aber nicht genug, um einen Durchbruch zu erzielen.» James Carville, ein Ex-Clinton-Berater, sagte, Obama habe «die Nacht gewonnen».
Alle blicken auf Warren Buffett
Das Duell krankte an einem missglückten Konzept, das von den Kandidaten ausgehandelt wurde und keinen Raum für eine echte Debatte liess. Der Abend war auf Sicherheit angelegt und wirkte entsprechend langfädig und unpräzis. Dies nützte Obama, der natürlicher wirkte und nicht um jeden Preis gewinnen musste. McCain sprach immer wieder davon, dass er mehr Erfahrung habe und an den Erfolg «meines Helden Ronald Reagan» anknüpfen wolle. Was die Finanzkrise betrifft, so hatten weder Obama noch McCain neue Vorschläge zur Hand. Auf die Frage nach einem möglichen Finanzminister nannten beide Warren Buffett, den 78-jährigen Milliardär, der bereits Obama seine Unterstützung zugesichert und klar gemacht, dass er keinen Kabinettsposten übernehmen will.
McCain verweigert Handschlag
Der merkwürdigste Moment allerdings folgte mitten in einer Debatte zur Energiepolitik. McCain verglich das Abstimmungsverhalten zu einem umstrittenen Gesetz und fügte an: «Wer dafür gestimmt hat, ist dieser da; ich jedoch war dagegen». Der Senator aus Arizona machte mit einem Schlag klar, dass er seinen Gegner nicht für ebenbürtig hält. Derart abfällige Bemerkungen kommen schlecht an, weil sie Vorurteile bestätigen und als nicht-präsidial betrachtet werden. Die Nachbefragung durch CNN zeigte denn auch, dass 65 Prozent der Zuschauer Obama sympathischer finden und nur 28 Prozent McCain den Vorzug geben.
Dass McCain mit seiner Vorstellung kaum zufrieden war, zeigte eine Szene nach Ende der Debatte: Er weigerte sich, Obamas Hand zu schütteln. Und während Obama und seine Frau Michelle sich noch mit dem Publikum an der Universität unterhielten, hatte sich das Ehepaar McCain schon lange verabschiedet.
Die dritte Debatte geht in einer Woche über die Bühne.
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