Freitag, 10. Oktober 2008

Online-Broker profitieren von Finanzkrise

Die Zahl der Aufträge ist bei Online-Brokern in Österreich und Deutschland seit September um 30 bis 40 Prozent in die Höhe geschnellt.

Die Internet-Aktienhändler profitieren von der Finanzkrise. Beim führenden deutschen Online-Broker Comdirect schnellte die Zahl der Orders im September im Vergleich zum Vormonat um 42 Prozent auf rund 812.000 nach oben. Im August hatte die Commerzbank-Tochter nur rund 570.000 Aufträge zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verzeichnet. Die Online-Broker leben von den Gebühren bei Kauf- und Verkaufsaufträgen.

"Freuen uns nicht am Unglück"
Auch beim größten Comdirect-Konkurrenten DAB Bank schnellte die Zahl der Aufträge im September nach oben. "Wir profitieren von der aktuellen Krise", sagte ein Sprecher der Direktbank. Zahlen nannte er nicht. Auch der Oktober werde voraussichtlich solide sein. Jedoch freue sich das Unternehmen nicht am Unglück der anderen. "Sollte sich die Krise verschlimmern, werden die Menschen weder verkaufen noch kaufen", sagte er.

Zuwächse auch in Österreich
Österreichische Anbieter verzeichneten in den vergangenen Wochen ebenfalls einen starken Anstieg bei der Zahl der Orders. Bei der Erste-Bank-Tochter brokerjet bezifferte ein Sprecher gegenüber ORF.at die Auftragszuwächse mit 30 bis 40 Prozent. Käufe und Verkäufe würden sich dabei "noch" die Waage halten, so der Sprecher. Bei direktanlage.at bemerkte man nach Angaben einer Unternehmenssprecherin einen ähnlich starken Anstieg.

Wenn Stress im Markt sei, würden Online-Broker kurzfristig davon profitieren, so der brokerjet-Sprecher: "Wir holen jetzt die Aufträge auf, die wir während des Jahres nicht hatten."

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