Im niederländischen Groningen hat das Verfahren gegen drei HIV-positive Männer begonnen, die mindestens 14 schwule Männer privaten Sexpartys erst mit der Droge "Liquid Ecstasy" betäubt, dann ohne Kondom vergewaltigt und anschließend ihr Blut injiziert haben sollen.
Der Fall hat im vergangenen Jahr das Land geschockt. Drei Männer im Alter von 39, 48 und 49 Jahren müssen sich nun wegen schwerer Körperverletzung, Vergewaltigung und Besitzes illegaler Drogen (Ecstasy) verantworten. Ihnen drohen bis zu 21 Jahre Haft. 14 Männer haben sich als Opfer bei den Behörden gemeldet, zwölf von ihnen sind nun HIV-positiv. Die Partys wurden über Datingseiten im Internet organisiert.
Der Angestellte einer Schwulenbar berichtet in den Lokalmedien, wie ein Kunde in die Fänge der Täter geriet: "Er sagte mir, er interessiert sich für private Sexpartys. Dann ist er dorthin gegangen, wurde plötzlich müde und dann injizierte ihn jemand mit irgendwas. Als nächstes kann er sich daran erinnern, dass er in seinem Wagen aufgewacht ist, den er in der Umgebung geparkt hatte". Wenige Tage später sei er sehr krank geworden. Im Krankenhaus fanden Ärzte heraus, dass er Fremdblut in sich habe. Außerdem ist er jetzt HIV-positiv.
"Liquid Ecstasy" (GBL) ist ein Lösungsmittel, das in geringen Mengen euphorisierend wirkt, in größeren Mengen aber als Betäubungsmittel eingesetzt werden kann. Es kann bei Überdosierung zu Atemlähmungen und damit zum Tode führen. 2006 sorgte ein Fall in Köln für Aufsehen, als zwei Schwule GBL als Partydroge verwenden wollten, dann aber an einer Überdosierung verstarben.
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Mittwoch, 15. Oktober 2008
Mit HIV infiziert: Verfahren gegen Vergewaltiger
Stichwort(e):
HIV + AIDS,
Justiz,
Kriminalität
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