Samstag, 16. Mai 2009

Strippende Dita von Teese - zu sexy für den Grand Prix?

Mit "Miss Kiss Kiss Bang" hoffen Produzent Alex Christensen und US-Musicalsänger Oscar Loya auf eine Platzierung im ersten Drittel - Grand Prix-Bosse wollen weniger nackte Haut

Von Michael Wrobel

Viel nackte Haut beim Grand Prix zeigt Deutschland in Person von Sänger Oscar Loya und US-Erotik-Tänzerin Dita von Teese. Sie wollte eigentlich frivol die Hüllen fallen lassen und so Deutschland beim Eurovision Song Contest endlich mal zu einem Platz auf den vorderen Rängen verhelfen - doch den Grand-Prix-Bossen ging das wohl zu weit. Striptease-Künstlerin Dita von Teese muss sich beim deutschen Beitrag am heutigen Samstagabend etwas bedeckter halten. Zu viel offener Busen, befanden die Organisatoren des Musik-Grand-Prix.

Und deshalb wurde die US-Amerikanerin gebeten, ihre Reize mehr zu verhüllen. Bei der Generalprobe am Nachmittag wenige Stunden vor dem Finale ließ die tanzende "Miss Kiss" auf der gigantischen Bühne der Olympia-Halle dann schließlich auch ihre Jacke an - wie von den Grand Prix-Verantwortlichen angemahnt aus "Rücksicht auf die kulturellen Unterschiede zu anderen Ländern". Dita von Teese ergänzt mit ihrer Bühnenshow den Auftritt "Miss Kiss Kiss Bang" des Duos Alex Swings Oscar Sings!.

Mit der frivolen Swingdance-Nummer "Miss Kiss Kiss Bang" hoffen Produzent Alex Christensen und US-Musicalsänger Oscar Loya auf eine Platzierung im ersten Drittel. Der Druck auf das deutsch-amerikanische Trio ist derweil groß, nachdem Deutschland bei diesem wohl größten Musikwettbewerb der Welt mit den No Angels in Belgrad im vergangenen Jahr auf dem letzten Platz landete.

Aus Sicht eines Experten präsentiert sich das Duo "optisch und musikalisch sehr amerikanisch". "Das könnte wirklich zünden", sagte der Grand-Prix-Fachmann Irving Wolther in Moskau.

"Ich bin nicht hier, um Deutschland vor einer weiteren schlechten Platzierung zu retten - das schaffen die Jungs allein", sagte die 36-jährige Dita von Teese. Wie ein Schneewittchen präsentierte sie sich am Freitag mit knallrot geschminkten Lippen, pechschwarzen Haaren und im knielangen Kleid. "Miss Kiss" versprach eine "sexy Show", bei der sie auf einem Sofa in Form eines Kussmundes "reite, nicht alles zeige". Auch Oscar, der mit einem Mann zusammenlebt, hat versprochen, nackte Haut zu zeigen.

Beim 54. ESC-Finale treten Interpreten aus 25 Ländern an, um die «Musik-Olympiade» in ihr Land zu holen. Russland ist nach dem Sieg von Sänger Dima Bilan («Believe») in Belgrad erstmals ESC-Gastgeber und hat eine «olympiareife» Fernsehshow angekündigt, wie sie die Welt in der Geschichte des Grand Prix noch nicht gesehen habe.

Prominente Schwergewichte kommen in diesem Jahr aus Großbritannien mit Musicalkönig Andrew Lloyd Webber als Begleitung für die junge Sängerin Jade Ewen («My Time») und aus Frankreich mit der Sängerin Patricia Kaas.

Wer entscheidet über Sieg und Niederlage?
Damit die osteuropäische Übermacht in diesem Jahr nicht schon wieder einen durchschlagenden Erfolg haben wird, wurde das Wertungssystem mal wieder überarbeitet: An der Abstimmung per Telefon und SMS nehmen die Zuschauerrinnen und Zuschauer aller 42 Länder teil, also auch diejenigen, die im Semifinale ausgeschieden sind.

Erstmals seit 1996 kommen beim Finale zudem wieder Länder-Jurys zum Einsatz. Für Deutschland sitzen Schlagerbarde Guildo Horn, H.P. Baxxter von Scooter, Tobias Künzel von den Prinzen sowie Sängerin Jeanette Biedermann und die Musikexpterin Silvia Kollek in der Jury, die die Qualität der Stimmen und der Show bewerten. Das Experten-Urteil und das Televoting der Zuschauer gehen jeweils zu 50 Prozent in die Gesamtwertung ein.

Die Musik-Show wird in der ARD von 21.00 Uhr an live übertragen - erstmals mit dem hr-Moderator Tim Frühling, der «Mr. Grand Prix» Peter Urban vertritt.

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