Donnerstag, 28. Mai 2009

Schwerbehinderter Neunjähriger verdurstet

Schockierender Fall von Vernachlässigung und Unterversorgung in Bad Münstereifel: Ein schwerbehinderter neunjähriger Junge ist im Beisein seiner Geschwister verdurstet und erfroren.

Bonn/Bad Münstereifel - Diese Todesursache ergab die Obduktion der Leiche. Der Junge war am Ostersonntag in dem Eifel-Städtchen nahe Bonn gestorben - offenbar nach skandalöser Vernachlässigung und Unterversorgung. Sein Körper sei nach dem Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung ausgetrocknet und unterkühlt gewesen, berichtete eine Sprecherin der Bonner Staatsanwaltschaft am Donnerstag.

Die 34-jährige alleinerziehende Mutter war nach Spanien in den Urlaub gefahren. Sie hatte ihre 17-jährige Tochter mit der Betreuung des Jungen sowie zwei weiterer Geschwister beauftragt. Die Tochter war damit überfordert. Der Junge war in lebensbedrohlichem Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden und dort kurz darauf gestorben.

Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Mutter, ihre Tochter und gegen einen Freund der Familie wegen fahrlässiger Tötung. Der Mutter wird außerdem die Verletzung ihrer Erziehungs- und Fürsorgepflicht vorgeworfen.

Die Mutter hat insgesamt fünf Kinder zwischen drei und 17 Jahren. Nach Erkenntnissen der Polizei war sie mit einem Sohn für zwei Wochen nach Spanien gereist und erst am Todestag des Neunjährigen zurückgekehrt.

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