Mittwoch, 27. Mai 2009

Polizei nimmt ranghohe Beamte fest

Die mexikanische Polizei hat mehrere ranghohe Staatsbedienstete festgenommen - darunter auch zehn Bürgermeister. Sie sollen unter anderem Drogenschmuggel gedeckt haben.

Die mexikanische Polizei hat 27 ranghohe Beamte, darunter auch zehn Bürgermeister, des Bundesstaates Michoacán festgenommen. Ihnen werde vorgeworfen, einem Netz von Beamten angehört zu haben, das die kriminelle Bande "La Familia Michoacana" vor Strafe schützen sollte. Zu den Verdächtigen gehören außerdem 16 Staatsbedienstete und ein früherer Beamter.

Die Bundespolizei führte die Verdächtigen am Dienstag aus ihren Häusern oder aus ihren Büros ab, unterstützt wurde sie dabei vom Militär. Einzelheiten der Vorwürfe wurden zunächst nicht bekannt.

"La Familia" ist im Drogenschmuggel aktiv, ihr werden auch Entführungen und Erpressung vorgeworfen. Zu den Festgenommenen gehören auch der Koordinator der Berater des leitenden Staatsanwaltes, Ramón Ponce, der Direktor der regionalen Polizeischule, Mario Bautista, sowie Citlalli Fernández, frühere Sekretärin für öffentliche Sicherheit und jetzige Beraterin des Gouverneurs Leonel Godoy Rangel, und der Richter Jaime Liera.

Godoy war über die Aktion nicht vorab informiert und kritisierte das Vorgehen der Behörden als möglicherweise verfassungswidrig. Bereits in der vergangenen Woche waren ranghohe Beamte aus ähnlichen Gründen in dem Bundesstaat Morelos festgenommen worden.

Die Generalstaatsanwaltschaft hofft, dass die Festgenommenen aussagen werden. "Wir hoffen, dass sie gestehen werden", sagte der Sprecher der Behörde, Ricardo Nájera. In Mexiko liefern sich verschiedene Drogenbanden einen Kampf auf Leben und Tod. Seit Januar 2008 kostete dieser Konflikt nach offiziellen Angaben schon 8200 Menschen das Leben.

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