Dienstag, 19. Mai 2009

Schüler muss Schottenrock ausziehen

Ein Kilt kommt uns nicht ins Haus, entschied ein Schulleiter im US-Staat Utah. Und verdonnerte den Schüler Gavin, seinen karierten Rock abzulegen - sonst könne man den 14-Jährigen für einen Transvestiten halten. Wackere Schotten sind erbost, der Direktor soll sich entschuldigen.

West Haven - Im US-Bundesstaat Utah hat ein Schüler Ärger mit dem Direktor bekommen, weil er in der Schule einen Kilt getragen hat. Der Schulleiter verbot Gavin McFarland, 14, den Schottenrock zu tragen.

Für ein Projekt im Kunstunterricht war Gavin mehrmals mit kariertem Rock in der Schule erschienen. Der Schulleiter erklärte zur Begründung, der Junge könne für einen Transvestiten gehalten werden, wie die Zeitung "Standard Examiner" berichtete. Der Junge legte daraufhin seinen Kilt ab.
Dabei hatten Lehrer zunächst positiv reagiert.

"Ich war überrascht", sagte McFarland der Zeitung, "kein Lehrer hat sich aufgeregt. Viele fanden den Schottenrock sogar cool."
Auch die Eltern zeigten sich enttäuscht. Die Mutter des Jungen sagte, sie habe den Schottenrock per Hand in 40 Stunden Arbeit genäht.

"Die Vorwürfe sind lächerlich. Niemand verwechselt einen Kilt mit einem Frauenrock", so Paula McFarland. Schließlich lebten in der Region viele Menschen mit schottischer Herkunft; in der der benachbarten Stadt Ogden zum Beispiel gebe es eine Highschool mit Du
delsack-Korps. "Schüler sollen sich nicht wie Clowns kleiden" Das Schulamt forderte den Direktor auf, sich bei dem Schüler zu entschuldigen. Der Kilt sei Ausdruck der schottischen Herkunft des Jungen und nicht unangemessen, erklärte ein Behördensprecher.

Schüler Warmack mit seinem Kilt: Recht auf Rock Vor drei Jahren hatte es bereits einen ähnlichen Fall im US-Staat Missouri gegeben: Dort hatte ein Direktor einen Rauswurf angedroht, weil Nathan Warmack, 18, zum Schulball mit einem Kilt bekleidet erschienen war. Die Begründung: Das Schottenmuster errege unnötiges Aufsehen - der Schulleiter wollte es nicht dulden, dass sich Schüler auf dem Ball "wie Clowns" kleideten. Nach Protesten erboster Schotten musste sich aber auch dieser Direktor entschuldigen: Damals hatten knapp 12.000 Schotten in einer Online-Petition gegen ihn gewettert und Geld gespendet, damit der betroffene Schüler vor Gericht ziehen konnte. Vor drei Jahren hatte es bereits einen ähnlichen Fall im US-Staat Missouri gegeben: Dort hatte ein Direktor einen Rauswurf angedroht, weil Nathan Warmack, 18, zum Schulball mit einem Kilt bekleidet erschienen war. Die Begründung: Das Schottenmuster errege unnötiges Aufsehen - der Schulleiter wollte es nicht dulden, dass sich Schüler auf dem Ball "wie Clowns" kleideten.

Nach Protesten erboster Schotten musste sich aber auch dieser Direktor entschuldigen: Damals hatten knapp 12.000 Schotten in einer Online-Petition gegen ihn gewettert und Geld gespendet, damit der betroffene Schüler vor Gericht ziehen konnte.

An US-Schulen kommt es häufiger zu Auseinandersetzungen über Kleidung oder Haartracht, die Schulleiter für unangemessen halten. Und längst nicht immer finden sich Schüler und Eltern damit ab, was die Schule für den richtigen Dresscode hält. So gab es in den letzten Jahren zum Beispiel Streit über Schlabberhosen, über Anti-Bush-Shirts und Hitlerjugend-Buttons, über lange oder grüne Haare - und sogar über Winnie-Pu-Socken.

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