Donnerstag, 21. Mai 2009

FDP wirft Polizei mangelnden Schutz vor

Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Rostock ist Guido Westerwelle von einem Ei am Hinterkopf getroffen worden. Seine Partei erhebt Vorwürfe gegen die Polizei.

Nach dem Eierwurf auf ihren Vorsitzenden Guido Westerwelle am Mittwochabend in Rostock hat die FDP Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. "Die Rostocker Polizei hielt es offenbar nicht für nötig, eine politische Veranstaltung ausreichend zu schützen", sagte der FDP-Landesvorsitzende Christian Ahrendt am Donnerstag der dpa. Erst nach dem Wurf des Eies, das Westerwelle am Hinterkopf traf, sei die Polizei wieder erschienen.

Sie sei aber nach der Aufnahme einer Anzeige wieder abgerückt. So hätten Unbekannte kurz nach der Kundgebung auch noch rote Farbbeutel gegen die Rückwand der Bühne auf einem Wahlkampf-Truck werfen können.

Ahrendt, der Augenzeuge des Eierwurfs war, kündigte an, dass die FDP das Thema im Schweriner Landtag zur Sprache bringen werde. "Für mich ist nicht nachvollziehbar, weshalb die örtliche Polizei nicht während der gesamten Veranstaltung präsent war. Wir wissen doch, dass wir im Land rechts- und linksradikale Gruppen haben, die für solche Attacken immer wieder gut sind", sagte Ahrendt. Nach Angaben der FDP gab es bereits beim Auftritt Westerwelles am Dienstag in Lübeck Störungen durch Protestierer, die "erkennbar aus dem linken Lager" stammten.

Westerwelle war durch das Ei nicht verletzt worden. Augenzeugen zufolge setzte er seine Rede auf dem Marktplatz unbeeindruckt und routiniert fort. Ein zweites Ei verfehlte laut FDP-Sprecher das Ziel und klatschte auf die Bühne. Der FDP-Vorsitzende war nach Angaben eines Sprechers schon 2004 im Thüringer Landtagswahlkampf Ziel eines Angriffs gewesen. Damals habe ihn eine Frau geohrfeigt. Daraufhin seien die Schutzvorkehrungen verstärkt worden.

Die Polizei in Rostock wollte sich am Donnerstag nicht zu den Vorwürfen der FDP äußern. Ein Sprecher sagte, dass nach der Strafanzeige wegen Körperverletzung Ermittlungen liefen. So würden unter anderem auch Fotos ausgewertet, die Teilnehmer der Veranstaltung und Mitarbeiter der Wahlkampfmannschaft von möglichen Tatverdächtigen machten.

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