In Entwicklungsländern leben bis zu 75 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft. Vor allem in Afrika können durch effiziente, Ressourcen schonende Anbaumethoden die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert werden. Vor diesem Hintergrund hat die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH das Programm “AgroAfrica” ins Leben gerufen. Daraus sollen in den nächsten drei Jahren 100 Millionen Euro zur finanziellen Unterstützung der Landwirtschaft in Sub-Sahara-Afrika bereitgestellt werden. Zur Durchführung des Programms ist die DEG erstmals eine strategische Partnerschaft mit einer Geschäftsbank eingegangen. Partner ist die Standard Chartered Bank (SCB), eine der führenden Banken für strukturierte Agrarfinanzierungen in Afrika. Mit der DEG als Garantiegeber kann die SCB ihre Produkte zur Erntevorfinanzierung ausbauen.
Als erstes Projekt im Rahmen von “AgroAfrica” gewährt die DEG der SCB eine Ausfallbürgschaft in Höhe von bis zu 200 Millionen Südafrikanischen Rand (etwa 17 Millionen Euro). Damit kann die SCB ein für 200 südafrikanische Farmer bestehendes Erntevorfinanzierungsprogramm auf 300 Landwirte ausweiten und auf eine langfristige Basis stellen: Die derzeitigen Anbauflächen von 140.000 Hektar sollen auf über 300.000 Hektar im Jahr 2012 erhöht werden. Durch den erwarteten Ertrag von etwa 1,1 Millionen Tonnen Weizen, Sojabohnen und Mais trägt das Projekt zur Deckung der Verbrauchernachfrage und zur Erhöhung des südafrikanischen Exportpotenzials bei.
In dem Projekt arbeitet die SCB mit der Farmsecure Capital (Pty.) Limited zusammen. Farmsecure wählt die Landwirte aus, bietet ihnen umfassende Bodenuntersuchungen an und entwickelt daraus ein Optimierungsprogramm u. a. für die Auswahl der Feldfrüchte, den Einsatz von Düngemitteln und die Bewässerung. Ein ergänzendes Versicherungspaket trägt zur Risikobegrenzung bei. Denn das Hauptproblem der Landwirte in Entwicklungsländern ist die Finanzierung der vor der Ernte anfallenden Kosten wie der Kauf des Saatguts und die Bestellung des Feldes.
Die DEG fördert mit diesem Projekt nicht nur den Agrarsektor, sondern trägt auch zur Entwicklung des afrikanischen Kapitalmarktes bei. Die Landwirte profitieren sowohl von der Bereitstellung der Finanzierung als auch von der Absicherung der Risiken vor der Ernte. Sie können die Produktionskosten senken, die Produktivität steigern und schließlich höhere Gewinne erzielen. Es ist geplant, “AgroAfrica” auf andere Produkte wie etwa den langfristigen Kapitalbedarf zur Finanzierung von Landmaschinen oder Bewässerungsanlagen zu erweitern, ebenso wie auf andere Regionen in Sub-Sahara-Afrika.
Pressekontakt:
Anja Strautz
Stellv. Pressesprecherin
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