Ein Kommentar von Dirk Liedtke
Der einstündige Ausfall von Google hat den Betroffenen gezeigt: Der Einfluss des Suchmaschinenriesen reicht weit in unseren Alltag hinein. Wir sind abhängiger von Google, als uns bewusst ist. Was lernen wir daraus?
Es war wie eine Szene aus einem James-Bond-Film, wo in einem Lagezentrum mit einer riesigen Weltkarte die Alarmmeldungen eintrudeln: "Ich lebe in Costa Rica und seit zehn Minuten ist mein G-Mail-Postfach tot". Ein Chinese schrieb: " An meinem Ende ist alles tot", während ein Schüler aus Köln offenbarte: "Ich muss dringend viel Physik lernen. IM, Browser, Tweetie und Google Reader aus." Und ein Amerikaner twitterte, er käme nicht auf die Website seiner Bank, weil die den Google-Dienst Analytics nutzt und der anscheinend auch hakte.
Für Millionen von Internet-Nutzern schien die digitale Welt still zu stehen, als Google am Donnerstag für eine Stunde ausfiel. Und der Microblogging-Dienst Twitter erwies sich mal wieder als Echtzeit-Stammtisch, als schwarzes Brett, als Meinungs-Seismograf der weltweit verstreuten Netzgemeinde:
Aber was lernen wir aus einer solchen Panne? Wir brauchen Google wie das Wasser aus der Leitung, den Strom aus der Steckdose, das Gas für die Heizung. Ohne den Riesen aus Mountain View scheint die DSL-Leitung plötzlich wie eine Autobahn ohne Autos. Google gehört zur digitalen Grundversorgung. Die Firma liefert uns mit ihren Suchergebnissen den Rohstoff, mit dem wir unsere Hausaufgaben und Präsentationen schreiben und unseren Alltag organisieren.
Wir sind Google-Groupies
Mit unseren Milliarden von Mausklicks haben wir Google ein Quasi-Monopol beschert. Google macht Milliarden, forscht und entwickelt damit und wird immer besser. Keiner kann Seiten im Netz so gut finden. Und daran dürfte sich für Jahre auch nichts ändern. Ein Google-Killer ist nicht in Sicht.
Wir sitzen also in der Grube, die wir uns als Nutzer selbst gebuddelt haben. Ohne Google geht's nicht. Und wer seine E-Mails in der Google-Datenwolke lagert, seinen Blog, seine Fotos und Dokumente, dürfte spätestens bei der nächsten Panne ins Grübeln kommen, ob ein Plan B, ein Back-up nicht ratsam wäre.
Wenn Google erst einmal alle Bücher digitalisiert hat, wenn auch Microsoft den Versuch aufgegeben hat, die x-te Konkurrenz-Suchmaschine zu starten, wenn immer mehr Auto-Navis Karten und Satellitenbilder von Google abrufen, Android-Handys millionenfach verkauft sind, und wenn noch mehr Menschen ihre Mails in den riesigen Datenzentren von Google kostenlos speichern - dann werden wir merken, wie abhängig wir von Google sind. Und dass Konkurrenz das Geschäft belebt.
Es liegt also an uns, ob wir uns weiter in Richtung eines Monopols googeln oder verstärkt nach Alternativen suchen: Suchmaschinen, Foto-Communitys, Mail- und Kartendienste. Das Dilemma liegt dabei auf der Hand: Auch auf der Suche nach Alternativen zu Google fällt uns nichts Besseres ein, als danach zu googeln.
Der einstündige Ausfall von Google hat den Betroffenen gezeigt: Der Einfluss des Suchmaschinenriesen reicht weit in unseren Alltag hinein. Wir sind abhängiger von Google, als uns bewusst ist. Was lernen wir daraus?
Es war wie eine Szene aus einem James-Bond-Film, wo in einem Lagezentrum mit einer riesigen Weltkarte die Alarmmeldungen eintrudeln: "Ich lebe in Costa Rica und seit zehn Minuten ist mein G-Mail-Postfach tot". Ein Chinese schrieb: " An meinem Ende ist alles tot", während ein Schüler aus Köln offenbarte: "Ich muss dringend viel Physik lernen. IM, Browser, Tweetie und Google Reader aus." Und ein Amerikaner twitterte, er käme nicht auf die Website seiner Bank, weil die den Google-Dienst Analytics nutzt und der anscheinend auch hakte.
Für Millionen von Internet-Nutzern schien die digitale Welt still zu stehen, als Google am Donnerstag für eine Stunde ausfiel. Und der Microblogging-Dienst Twitter erwies sich mal wieder als Echtzeit-Stammtisch, als schwarzes Brett, als Meinungs-Seismograf der weltweit verstreuten Netzgemeinde:
Aber was lernen wir aus einer solchen Panne? Wir brauchen Google wie das Wasser aus der Leitung, den Strom aus der Steckdose, das Gas für die Heizung. Ohne den Riesen aus Mountain View scheint die DSL-Leitung plötzlich wie eine Autobahn ohne Autos. Google gehört zur digitalen Grundversorgung. Die Firma liefert uns mit ihren Suchergebnissen den Rohstoff, mit dem wir unsere Hausaufgaben und Präsentationen schreiben und unseren Alltag organisieren.
Wir sind Google-Groupies
Mit unseren Milliarden von Mausklicks haben wir Google ein Quasi-Monopol beschert. Google macht Milliarden, forscht und entwickelt damit und wird immer besser. Keiner kann Seiten im Netz so gut finden. Und daran dürfte sich für Jahre auch nichts ändern. Ein Google-Killer ist nicht in Sicht.
Wir sitzen also in der Grube, die wir uns als Nutzer selbst gebuddelt haben. Ohne Google geht's nicht. Und wer seine E-Mails in der Google-Datenwolke lagert, seinen Blog, seine Fotos und Dokumente, dürfte spätestens bei der nächsten Panne ins Grübeln kommen, ob ein Plan B, ein Back-up nicht ratsam wäre.
Wenn Google erst einmal alle Bücher digitalisiert hat, wenn auch Microsoft den Versuch aufgegeben hat, die x-te Konkurrenz-Suchmaschine zu starten, wenn immer mehr Auto-Navis Karten und Satellitenbilder von Google abrufen, Android-Handys millionenfach verkauft sind, und wenn noch mehr Menschen ihre Mails in den riesigen Datenzentren von Google kostenlos speichern - dann werden wir merken, wie abhängig wir von Google sind. Und dass Konkurrenz das Geschäft belebt.
Es liegt also an uns, ob wir uns weiter in Richtung eines Monopols googeln oder verstärkt nach Alternativen suchen: Suchmaschinen, Foto-Communitys, Mail- und Kartendienste. Das Dilemma liegt dabei auf der Hand: Auch auf der Suche nach Alternativen zu Google fällt uns nichts Besseres ein, als danach zu googeln.
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