Der Fall weckt Erinnerungen an den Pferderipper, der vor Jahren bundesweit für Schlagzeilen sorgte: Entsprechend gedrückt ist die Stimmung im Tierheim Zollstock. Mitarbeiter und Hundeausführer haben Tränen in den Augen.
Die Nachricht von dem Drama, das hier in der Nacht zum Mittwoch ein trauriges Ende fand, hat sich wie ein Lauffeuer in der Belegschaft und bei den ehrenamtlichen Helfern herumgesprochen. Eine schätzungsweise fünf bis sieben Jahre alte Golden-Retriever-Hündin ist am Dienstag ins Tierheim gebracht worden. Tags zuvor war sie von Polizeibeamten am Fühlinger See gefunden worden und in eine Kölner Tierklinik gebracht worden. Dort wurde die Hündin notdürftig versorgt und dann in das Südstadt-Tierheim geschickt.
Das Tier wies allerschwerste Verletzungen im Anal- und Vaginal-Bereich auf - verursacht durch einen stumpfen Gegenstand, etwa einem Stock. Obwohl der ehemalige Leiter des Zollstocker Tierasyls, Ralf Unna, die Hündin noch operierte, konnte er ihr nicht mehr helfen. In der Nacht verendete das geschundene Tier an einem septischen Schock.
„So etwas habe ich in meinen mehr als 30 Berufsjahren noch nicht gesehen“, sagt Cornelia Busse, tierärztliche Leiterin in Zollstock, und zeigt den Kadaver, den sie in einem leeren Zwinger abgelegt und mit einer Plastikplane bedeckt hat. Neben den schweren Verletzungen im Genitalbereich ist der Bauch stark geschwollen - die Folgen heftiger Tritte, ist sich die Tierärztin sicher.
Weil die Hündin weder einen Chip unter der Haut trug noch tätowiert war, ist ihre Herkunft völlig ungewiss. Cornelia Busse vermutet, dass es wohl kaum ihre Besitzer waren, die sie so fürchterlich misshandelt haben. „Die Hündin war ausgesprochen freundlich zu uns, obwohl sie so starke Schmerzen hatte. Deshalb ist es gut vorstellbar, dass sie vielleicht von dem Täter entführt worden ist und sogar freudig mitgegangen ist.
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