Dienstag, 21. August 2007

Experten belasten Russland im Raketenstreit

Haben russische Flugzeuge in Georgien eine Rakete abgeworfen? Moskau dementiert. Doch internationale Experten stützen die Version der Regierung in Tiflis.

Im Raketenstreit zwischen Moskau und Tiflis hat eine zweite internationale Expertengruppen die georgische Version des Vorfalls grundsätzlich bestätigt. Der georgische Luftraum sei am Tag des Raketeneinschlags Anfang August dreimal von Russland aus verletzt worden, hieß es in dem am Dienstag in Tiflis veröffentlichten Bericht der Spezialisten aus Großbritannien, Polen und Estland. Zwei der Flüge hätten Ziel auf den Einschlagort der aus russischer Produktion stammenden Rakete genommen.

Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin erhob derweil in New York schwere Vorwürfe gegen die Regierung in Tiflis. Die Georgier hätten wichtige Beweismittel vernichtet und selbst verschiedene Raketenteile an der angeblichen Einschlagstelle deponiert, um einen russischen Übergriff vorzutäuschen, sagte Tschurkin am Dienstag unter Berufung auf Erkenntnisse hochrangiger russischer Experten.

Georgiens Außenminister Gela Beschuaschwili forderte eine «gründliche Diskussion» der Ergebnisse durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Beschuaschwili sagte, der Bericht bestätige die Resultate einer ersten Expertenkommission aus der Vorwoche.

Anfang August hatte in der Nähe der abtrünnigen Region Südossetien ein Flugzeug eine Rakete vom Typ A-11 Kilter (Nato-Codierung) abgefeuert. Seitdem streiten Russland und Georgien über die Herkunft von Flugzeug und Rakete.

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