Mittwoch, 15. August 2007

Benedikts schicke Schühchen

Der Papst ist der "Accessoire-Träger des Jahres". Queer.de gratuliert.

Jürgen Friedenberg

Auf diese Auszeichnung kann er stolz sein: Papst Benedikt XVI. wird vom amerikanischen Männermagazin "Esquire" zu den am besten gekleideten Männern gezählt und erhielt für seine roten Lederschuhe den Sonderpreis "Accessoire-Träger des Jahres" zuerkannt. Glückwunsch!

Dieser Papst, man kann es gar nicht oft genug sagen, ist für Überraschungen immer gut. Meistens überrascht er die Menschheit selber durch seine teils als antiquiert, teils als missverständlich, teils aber auch als mutig empfundenen Verlautbarungen. Nun, da der Heilige Vater erstaunlich lange geschwiegen hat, sorgen die Medien ihrerseits für Überraschung, etwa, indem sie den Papst für seine offenbar bestem Modedesign entsprechende Gewandung belobigen. Sieht ja in seinem kostbaren Festtagskleid wirklich schicker aus als sogar Ex-Kanzler Schröder im Smoking oder Kanzlerin Merkel im schwarzen Kostüm.

Rote Ballettschuhe spielten in einem Film der fünfziger Jahre die Hauptrolle. Denn sie verhalfen ihrer Trägerin zu höchstem tänzerischem Ruhm. Ob die roten Schuhe, die der Papst zu seinem Ornat trägt, eine ähnliche Zauberkraft haben? Dies würde Benedikt gewiss verneinen, ist der Nachfolger auf Petri Stuhl doch felsenfest davon überzeugt, dass alle seine Schritte von Höherem gelenkt werden. Was man glauben kann oder auch nicht.

Viel Bewegungsfreiheit bleibt dem Papst jedenfalls nicht. Ob etwa päpstliche Schuhe vor denkbaren Fehltritten bewahren könnten?
Pardon: Päpste sind doch unfehlbar! Auch ohne Schuhe. Gott sei Dank!

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