Donnerstag, 16. Juli 2009

Vergewaltigung und Folter im Gefängnis

In der Nürnberger Justizvollzugsanstalt (JVA) sollen zwei Häftlinge einen Mitinsassen vergewaltigt und gefoltert haben. Das bestätigte der JVA-Leiter dem Bayerischen Rundfunk. Offenbar kam die Tat nur durch Zufall ans Licht.

Schlüssel in einer Gefängnis-Gittertür

Die Tat soll sich im November 2008 im Nürnberger Untersuchungsgefängnis ereignet haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die zwei Häftlinge in einer Gemeinschaftszelle einen 22-jährigen Zellengenossen mit einem Besenstiel vergewaltigt haben.

Eingeschüchtertes Opfer

Der 22-Jährige habe sich vom Anstaltsarzt behandeln lassen, die Verletzungen der Vergewaltigung aber verschwiegen, sagte JVA-Leiter Hans Welzel dem Bayerischen Rundfunk. "Wir haben gemerkt, dass er eingeschüchtert ist", sagte Welzel. Der Leiter der JVA habe umgehend gegen die beiden Mithäftlinge Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet.

Nach Entlassung erneut verhaftet

Dass es sich um eine Vergewaltigung gehandelt hatte, kam offenbar durch einen Brief eines unbeteiligten Häftlings ans Licht. Laut Zeitungsberichten habe einer der Beschuldigten die Tat gestanden, der andere schweige zu den Vorwürfen. Einer der Verdächtigen habe sich nach Justizangaben auf freiem Fuß befunden, sei aber wieder verhaftet worden. Beide müssen nun mit einer Anklage rechnen.

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