Schwule und Lesben kämpfen weiterhin für ihre rechtliche Gleichstellung.
Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) und Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) haben die Forderung von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), Homosexuellen mehr Adoptionsrechte einzuräumen, scharf kritisiert. "Wir sind nach wie vor der festen Überzeugung, dass Kinder am besten in einer Beziehung von Mann und Frau aufwachsen", sagte Bosbach den "Ruhr Nachrichten".
Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer widersprach der Forderung von Zypries in der "Passauer Neuen Presse": Ziel von Adoptionen sei es, für Kinder eine optimale Familie zu finden und nicht umgekehrt. "Die Einschätzung des Gesetzgebers, wonach Ehepaarfamilien am besten solche optimalen Bedingungen gewährleisten können, halte ich nach wie vor im Sinne des Kindeswohls für angemessen und richtig."
Mindestens 6600 Kinder in "Regenbogenfamilien"
Nach einer Studie der Universität Bamberg gibt es bundesweit inzwischen mindestens 6600 Kinder, die in "Regenbogenfamilien" groß werden - also von zwei lesbischen Müttern oder zwei schwulen Vätern erzogen werden. 2200 von ihnen leben in sogenannten eingetragenen Lebenspartnerschaften. Die meisten Kinder stammen aus früheren heterosexuellen Beziehungen. Allerdings wächst der Anteil von Kindern aus künstlicher Befruchtung. Dabei verlassen sich viele lesbische Paare auf die Hilfe schwuler Freunde.
Als Konsequenz aus der Studie hatte Zypries das volle Adoptionsrecht für Paare gleichen Geschlechts gefordert. "Homosexuelle Paare sind keine schlechteren Eltern", sagte sie. "Kinder entwickeln sich bei zwei Müttern oder zwei Vätern genauso gut wie in anderen Familienformen." Unterstützung bekam Zypries von FDP und Grünen.
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