Freitag, 7. März 2008

Sozialist erschossen - Wahlkampf ausgesetzt

Früherer Stadtrat im Baskenland erschossen

Der 42-jährige Isaias Carrasco wurde in der baskischen Kleinstadt Arrasate mit mehreren Schüssen getötet.

Zwei Tage vor der Parlamentswahl in Spanien ist im Norden des Landes ein früherer Kommunalpolitiker der regierenden Sozialisten bei einem Anschlag erschossen worden. Unmittelbar darauf haben die beiden großen Parteien den Wahlkampf abgebrochen.

Darauf hätten sich Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero und Oppositionschef Mariano Rajoy am Freitag geeinigt, berichtete der Rundfunk in Madrid. Eigentlich sollte der Wahlkampf mit zwei großen Veranstaltungen der regierenden Sozialisten (PSOE) und der Volkspartei (PP) erst um Mitternacht zu Ende gehen.

Mit mehreren Schüssen getötet

Der frühere Stadtrat der sozialistischen Partei, der 42-jährige Isaias Carrasco, wurde in der baskischen Kleinstadt Arrasate mit mehreren Schüssen getötet, teilte das baskische Innenministerium am Freitag mit. Die Angreifer schossen auf ihn, als er sein Haus zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter verließ. Er erlag den Schussverletzungen noch auf dem Weg ins Krankenhaus.

Betroffenheit nach Anschlag: Wahlkampf wurde abgebrochen

Der Täter sei entkommen. Hinter dem Attentat wird die baskische Untergrundorganisation ETA vermutet. Diese hatte zu einem Boykott der Wahlen am Sonntag aufgerufen und mit neuem Terror gedroht. Die ETA, die für eine Autonomie der Region kämpft, hat in der Vergangenheit immer wieder Anschläge auf Politiker verübt. Bei Anschlägen der ETA kamen seit Ende der 60er Jahre mehr als 800 Menschen ums Leben.

Kurz vor der landesweiten Parlamentswahl steigt damit die Angst vor neuen Anschlägen wieder an. Die letzte Abstimmung vor fünf Jahren war von den Terroranschlägen auf Madrider Vorortzüge überschattet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen