Freitag, 19. Oktober 2007

Weißes Haus relativiert Bushs Kriegs-Aussagen

Das von US-Präsident Bush gezeichnete Weltkrieg-Szenario sei nur «rhetorisch» gemeint, versucht das Weiße Haus die Wogen nach dessen Äußerungen zu glätten. Bush habe keine Kriegspläne verkündet.

Die Äußerung von US-Präsident George W. Bush, ein atomar bewaffneter Iran könne einen Dritten Weltkrieg auslösen, war nach Darstellung des Weißen Hauses eine «rein rhetorische Anmerkung». «Der Präsident hat damit keine Kriegspläne verkündet, und er hat auch keine Erklärung abgegeben», sagte seine Pressesprecherin Dana Perino am Donnerstag in Washington.Bush habe damit lediglich seine Auffassung und die der internationalen Gemeinschaft bekräftigt, dass der Iran nicht in den Besitz von Nuklearwaffen gelangen sollte, fügte sie hinzu. Der US-Präsident hatte am Mittwoch vor Journalisten erklärt, wer einen Dritten Weltkrieg verhindern wolle, müsse daran interessiert sein zu verhindern, dass der Iran die Technologie zur Herstellung von Atomwaffen erlange.

Das Außenministerium in Teheran verurteilte die Bemerkung als Kriegsrhetorik, die eine Gefahr für den Frieden und die internationale Sicherheit darstelle. Auch in Deutschland stießen die Äußerungen auf scharfe Kritik. Eine solche rhetorische Eskalation sei kontraproduktiv für die Suche nach einer Lösung im Atomstreit mit dem Iran, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU). Die SPD bezeichnete Bushs Weltkrieg-Szenario als «unverantwortliches Gerede».

Bush-Sprecherin Perino bekräftigte dennoch die US-Auffassung, dass im Falle iranischer Atomwaffen in der Tat eine Situation bestünde, die zu einem Dritten Weltkrieg führen könnte.

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