Montag, 22. Oktober 2007

«Gay-Pride-Parade»: Gegen 2500 Morde Homosexueller

«Gay-Pride-Parade»: Gegen 2500 Morde Homosexueller

Rio de Janeiro - Rund 800'000 Menschen haben am Sonntag bis spät in die Nacht an der 12. «Gay-Pride-Parade» in Rio de Janeiro teilgenommen. Zehntausende Touristen waren aus dem In- und Ausland zu dem Fest in der brasilianischen Metropole gereist.

Bei dem Schwulen- und Lesbenfest an der Copacabana waren laut Medien auch wichtige brasilianische Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Unterhaltung zu sehen. Mit Sergio Cabral nahm erstmals auch ein Gouverneur des Bundesstaates Rio teil. Das Fest wurde von der «Vereinigung des Stolzes der Gays, Lesben, Bi- und Transsexuelle GLBT» mit finanzieller Hilfe des Gesundheitsministeriums und der Stadt Rio organisiert. Die Menschen feierten nicht nur ausgelassen, sondern forderten vom Kongress die «sofortige Erarbeitung» eines Gesetzentwurfs gegen Homophobie.



Die «Gay-Pride-Parade» an der Copacabana macht auf knackige Weise auf die Menschenrechte aufmerksam

Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden in Brasilien in den vergangenen zehn Jahren mehr als 2500 Homosexuelle ermordet. «Wenn wir in dieser Sache nicht Fortschritte machen, wird unsere Demokratie sich nie konsolidieren», sagte Gouverneur Cabral. Ausserdem müsse das Parlament endlich den Gesetzentwurf über die Anerkennung der Zivilehe gleichgeschlechtlicher Paare billigen, forderten die Paradeteilnehmer. Der Entwurf wird im Parlament in Brasilia seit mehr als elf Jahren diskutiert.

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