Für die Aktion seien ihnen die Lippen örtlich betäubt worden, sagte Lily Córtez, Sprecherin von insgesamt etwa 500 betroffenen Prostituierten. Die drei Frauen gehörten zu einer Gruppe von Prostituierten, die am Montag in einen Hungerstreik getreten waren, weil die Stadtverwaltung unter dem Druck der Öffentlichkeit alle Bordelle hatte schließen lassen.
Die Frauen planten unterdessen noch extremere Protestformen. Wenn die Bordelle nicht wieder öffnen dürften, würden sich drei weitere Prostituierte in Särgen lebendig begraben lassen, drohte Córtez. Die Stadt lehnte eine Rücknahme der Maßnahme am Donnerstag trotzdem ab.
"Die Menschen müssen einfach verstehen, dass wir arbeiten müssen. Die Polizei hat uns am Dienstag vertrieben, als unsere Kolleginnen Freier auf der Straße ansprachen", klagte Córtez. Die Zeitung "La Razón" zitierte eine Frau namens Tania mit den Worten: "Ich bin Hure, weil ich will, dass meine Kinder studieren können."
Demos gegen "Straße der Sünde"
Die Stadtverwaltung hatte etwa 20 Bordelle und 30 andere Kneipen geschlossen, nachdem sie von aufgebrachten Bürgern geplündert und teilweise in Brand gesetzt worden waren. Erzürnte Anwohner hatten wochenlang gegen die Bordelle in der "Straße der Sünde" im Rotlichtbezirk der Stadt demonstriert. Die Prostituierten hätten einen schlechten Einfluss auf die jungen Männer und würden Kriminalität anlocken, begründeten Demonstranten die gewalttätigen Übergriffe. Die Prostituierten warfen den Menschen Heuchelei vor, denn bei dem Großteil ihrer Kunden handele es sich um Familienväter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen