Weil sie sich in Bezug auf Bischof Mixa "im Ton vergriffen hat", soll Claudia Roth nun im Streit zwischen den Grünen und Bayerns Katholiken einlenken.
Volker Beck verteidigt seine Parteichefin.
Zwischen den Grünen und der katholischen Kirche in Bayern ist ein heftiger Streit ausgebrochen. Nach scharfer Kritik der Parteivorsitzenden Claudia Roth am Augsburger Bischof Walter Mixa forderte das Landeskomitee der Katholiken in Bayern eine Entschuldigung. «Ich halte die Wortwahl von Frau Roth für unerträglich», sagte dessen Vorsitzender Helmut Mangold dem «Münchner Merkur».
Roth hatte Mixa auf dem bayerischen Landesparteitag der Grünen am Wochenende wegen seiner Positionen in der Familienpolitik als «durchgeknallten, spalterischen Oberfundi aus Augsburg» bezeichnet. «Frau Roth muss sich für ihre Worte entschuldigen», sagte Mangold.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, wies die Kritik an seiner Partei-Chefin zurück und kritisierte im Gegenzug den Augsburger Diözese-Sprecher Dirk Hermann Voß als Belastung für das Ansehen der katholischen Kirche. Voß hatte nach den Äußerungen Roths erklärt, die Wortwahl erinnere «in erschreckender Weise an die Propagandahetze der Nationalsozialisten gegen die katholische Kirche und ihre Repräsentanten». Roths verbale Attacken trügen «beunruhigende faschistoide Züge».
Beck erklärte, der Nazi-Vergleich von Voß sei kein Einzelfall. «Diese wiederholte Banalisierung der größten Menschheitsverbrechen durch einen Würdenträger der katholischen Kirche ist unerträglich und skandalös.»
Auch Mangold distanzierte sich von Voß. «Man sollte nicht jedes ungehobelte Wort gleich dem Nationalsozialismus unterschieben», erklärte er. Was Roth gesagt habe, sei höchst polemisch gewesen, habe aber mit der NS-Zeit nichts zu tun.
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