Bürgermeister mehrerer US-Städte an der mexikanischen Grenze leisten Widerstand gegen den von der Regierung geplanten Bau eines Grenzzauns zur Abwehr von Einwanderern. Die Bürgermeister von Brownsville, Del Rio und El Paso untersagten mit Vermessungsarbeiten beauftragten Bundesbeschäftigten den Zutritt zu städtischem Gelände. «Wir üben unsere Rechte aus», sagte der Bürgermeister von Brownsville, Pat Ahumada. «Dies ist unser Land. Wir werden es ihnen nicht leichtmachen.»Ahumadas Kollege aus Eagle Pass, Chad Foster, lehnte einen Antrag der Grenztruppe zum Bau eines 2,4 Kilometer langen Zauns ab. Das Bauvorhaben sieht auch Flutlichttürme und eine neue Straße für Patrouillen vor. Nun verhandelt Foster mit der Behörde für Heimatsicherheit. «Wir alle sind gegen physische Barrieren, aber wir möchten mit der Behörde zusammenarbeiten, damit alle Beteiligten zufrieden sind», sagte er.
Der US-Kongress hatte 1,2 Milliarden Dollar zum Bau eines 1100 Kilometer langen Zauns entlang der Grenze zu Mexiko freigegeben. Etwa 530 Kilometer der Grenze sollen durch Kameras, High-Tech-Sensoren, Radaranlagen und andere Technologie geschützt werden. Entlang der restlichen knapp 600 Kilometer, vor allem in städtischen Gebieten, soll ein echter Zaun errichtet werden.
Kritiker monieren, dass der Zaun Ökosysteme zerstöre, weil er den Rio Grande als einzige Süßwasserquelle der Region vom restlichen Gebiet abtrenne. Außerdem schade er der Wirtschaft und sende den Nachbarn in Mexiko die falsche Botschaft. Die Stadt Brownsville mit 170.000 Einwohnern plant sogar eine Klage gegen den Zaunbau. Bürgermeister Ahumada erklärte, der Minister für Heimatsicherheit, Michael Chertoff sei entschlossen, eine Mauer zu bauen. «Ich wünschte, Herr Chertoff würde eine Mauer um sein Haus bauen. Wir wollen diese Mauer nicht.»
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