Mittwoch, 14. Juli 2010

Vertuschte Straftaten: US-Polizisten wegen Schüssen auf "Katrina"-Opfer angeklagt

Fünf Jahre nach dem Hurrikan "Katrina" müssen sich sechs Polizisten aus New Orleans vor Gericht verantworten: Sie sollen auf Opfer der Flutkatastrophe geschossen oder die Taten später vertuscht haben.

Washington - Gegen vier der insgesamt sechs Tatverdächtigen wurde am Dienstag (Ortszeit) Anklage erhoben. Sie sollen auf der Danziger Bridge in New Orleans auf mehrere Unbewaffnete geschossen haben sollen, die vor den Wassermassen zu fliehen versuchten. Dabei wurden ein 17-Jähriger sowie ein geistig behinderter 40-Jähriger getötet und vier weitere Menschen verletzt.

Nach der Schießerei sollen die Beamten Zeugenaussagen erfunden, Berichte gefälscht und den Opfern eine Waffe untergeschoben haben, um den Eindruck zu erwecken, der Schusswaffengebrauch sei provoziert worden. Bei einem Schuldspruch droht den vier Polizisten lebenslange Haft, schlimmstenfalls die Todesstrafe. Den beiden anderen Angeklagten wird vorgeworfen, Berichte gefälscht zu haben, um ihre Kollegen vor einer Bestrafung zu schützen.

"Katrina" hatte New Orleans am 29. August 2005 getroffen. Die Wucht des Hurrikans ließ die Dämme an mehreren Stellen brechen und setzte 80 Prozent der Stadt unter Wasser. Mehr als 1500 Menschen kamen an der Golfküste der USA ums Leben, zehntausende Häuser wurden zerstört. In dem Chaos nach dem Sturm war es vielerorts zu kriminellen Handlungen gekommen.

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