Am Dienstag unterschieb Michael Ballack einen Zweijahres-Vertrag in Leverkusen, am Mittwochmittag ging der erste öffentliche Auftritt des 33-Jährigen beim Werksklub über die Bühne. "Es war das Wichtigste für mich, dass ich mit Leverkusen um die deutsche Meisterschaft spielen kann", sagte der Mittelfeldspieler auf einer PK, auf der er auch klare Worte Richtung Philipp Lahm fand.
Platzhirsch 1 will das Thema mit Platzhirsch 2 "kurz streifen": Michael Ballack und Philipp Lahm.Wahrlich im Vordergrund: Michael Ballack, flankiert von Sportdirektor Rudi Völler und Bayer-Trainer Jupp Heynckes.
Zunächst stellte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser klar, dass "Michael Ballack sicherlich ein sehr außergewöhnlicher Transfer" sei. Außergewöhnlich vor allem auch deshalb, weil der Deal "nicht aus eigenen Mitteln finanziert" werden konnte, sondern dass dies nur mit dem Mutterkonzern gehen konnte. "Deshalb haben wir schon sehr früh Kontakt mit der Bayer 04 AG aufgenommen, um einen Transfer zu realisieren, wenn Michael Ballack auf den Markt kommt", so Holzhäuser über die ersten Schritte des Transfers.
Angefangen hatte das Planspiel laut Bayer-Sportdirektor Rudi Völler mit der etwas launisch gemeinten Frage innerhalb des Führungszirkels: "Was wäre denn eigentlich mit Ballack?" Nachdem die Leverkusener mit viel Überzeugungskunst und gegen das lukrativere Werben anderer Klubs den 98-maligen Nationalspieler an Bayer binden konnten, sagte Holzhäuser, dass "wir sehr froh sind, dass Michael Ballack wieder bei uns ist".
"Wir konnten Michael Ballack auch überzeugen, dass es nicht nur für Leverkusen gut ist, wenn er zu uns kommt, sondern auch für ihn, da er in eine funktionierende Mannschaft und in einen funktionierenden Verein kommt." Rudi Völler
Dabei spielten viele Faktoren eine Rolle, nicht zuletzt auch das "super Verhältnis zwischen Rudi und mir", wie Ballack seinen Kontakt zu Völler bezeichnete. Der einstige DFB-Teamchef, unter dem Ballack zu einer absoluten Größe in der Nationalmannschaft aufstieg, ließ aber auch durchblicken, dass Leverkusen dem Mittelfeldmann einiges zu bieten hätte. "Wir konnten Michael Ballack auch überzeugen, dass es nicht nur für Leverkusen gut ist, wenn er zu uns kommt, sondern auch für ihn, da er in eine funktionierende Mannschaft und in einen funktionierenden Verein kommt."
Ballack selbst machte auf der Pressekonferenz sehr schnell klar, dass die sportlichen Ziele ein Hauptgrund für seinen Wechsel nach Leverkusen war. "Das war das Wichtigste für mich, dass ich mit Leverkusen um die deutsche Meisterschaft spielen kann." Normalerweise erschrickt man in Leverkusen bei solchen Sätzen, aber eine Verpflichtung Michael Ballacks lässt den Schluss zu, dass die "intern ausgegebenen Ziele", wie Trainer Jupp Heynckes sagte, nun höher angesiedelt werden.
Heynckes: Ballack für mehr Balance
Ansonsten schätze Heynckes Ballack, als "ganz wichtigen Transfer ein, weil wir eine junge Mannschaft haben. Ich erhoffe mir eine bessere Balance zwischen Jung und Alt. Er ist ein Mannschaftsspieler, so dass er sich einfach integrieren lassen wird. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er ein wichtiges Mitglied unserer Mannschaft sein kann", so der Coach des Europa-League-Teilnemers.
Ballack selbst will schnellstmöglich wieder ins Training einsteigen. "Alles läuft nach Plan", sagte Ballack, der in den kommenden Tagen ins Lauftraining einsteigen will. "Ich habe den 1. Spieltag der Bundesliga ((21./22. August, d. Red.) als Ziel, dass ich dann wieder fit bin", so Ballack.
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