Buchhalterin packt aus
Genug Geld hat die Dame. Das Vermögen von Liliane Bettencourt wird auf zwölf bis 20 Milliarden Euro geschätzt. Es ist der Nachlass ihres Vaters, der die erste Haar-Tönung erfunden hat, mit der das Kosmetik-Unternehmen L’Oréal groß geworden ist.
Und - die Familie hat ein Motiv: André Bettencourt war bis zu seinem Tod im Jahr 2007 stramm konservativer Politiker, Minister in verschiedenen Regierungen und Freund von Nicolas S., damals Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, dem noblen Vorort von Paris, dort wohnt auch die reichste Frau Europas. Klar ist auch, dass Geld übergeben wurde. Das belegt ein heimlicher Mitschnitt aus dem Arbeitszimmer der 87-jährigen Milliardärin, der laut Urteil eines Pariser Gerichts auch weiter im Internet veröffentlicht werden darf.
Woerth dementierte: "Ich bin total empört! Ich bin jetzt seit acht Jahren Schatzmeister meiner Partei. Ich denke, man kann mir wirklich nichts vorwerfen, alles ist klar, alles ist sauber. Man kann natürlich jedem Tratsch glauben, aber ich habe auf der politischen Ebene nicht den geringsten Euro angenommen, der nicht legal gewesen wäre."
Jetzt drehen sich alle Fragen um das Kassenbuch der Buchhalterin. Wenn die Finanzpolizei dieses bei Liliane Bettencourt wiederfindet, dann gäbe es auch Beweise zu der Aussage von Claire T. Doch bis dahin wird es eng für Staatspräsident Sarkozy, denn der muss im Sommer die Rentenreform durchs Parlament bringen. Und dafür braucht er seinen Arbeitsminister - Schatzmeister Woerth.
In den Finanzskandal um L'Oréal-Erbin Bettencourt ist nun auch Frankreichs Präsident Sarkozy geraten. Er soll unter anderem für seinen Wahlkampf 2007 eine illegale Parteispende der Milliardärin in Höhe von 150.000 Euro erhalten haben. Sarkozy wies dies als "Verleumdung" zurück.
Von Johannes Duchrow, WDR-Hörfunkstudio ParisGenug Geld hat die Dame. Das Vermögen von Liliane Bettencourt wird auf zwölf bis 20 Milliarden Euro geschätzt. Es ist der Nachlass ihres Vaters, der die erste Haar-Tönung erfunden hat, mit der das Kosmetik-Unternehmen L’Oréal groß geworden ist.
Und - die Familie hat ein Motiv: André Bettencourt war bis zu seinem Tod im Jahr 2007 stramm konservativer Politiker, Minister in verschiedenen Regierungen und Freund von Nicolas S., damals Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, dem noblen Vorort von Paris, dort wohnt auch die reichste Frau Europas. Klar ist auch, dass Geld übergeben wurde. Das belegt ein heimlicher Mitschnitt aus dem Arbeitszimmer der 87-jährigen Milliardärin, der laut Urteil eines Pariser Gerichts auch weiter im Internet veröffentlicht werden darf.
Soll mehreren konservativen Politikern Geld geschenkt haben: L'Oreal-Erbin
Bettencourt
Will keine Sprende erhalten haben: Lügner Nicolas S.
Zu hören ist Patrice de Maistre, der Finanzverwalter von Liliane Bettencourt. Er habe den Minister Eric Wörth einbestellt, um ihm einen Scheck zu geben, auch Sarkozy sei bedacht worden. Der Scheck allerdings belief sich auf nur 7500 Euro - die höchste legale Jahressumme für eine Parteispende.
Heutiger Arbeitsminister als früherer Geldbote?
Doch die Online-Zeitung "Mediapart" legte nach: Jetzt veröffentlichte sie die Aussagen von Claire T., die zwölf Jahre als Buchhalterin bei der Familie Bettencourt gearbeitet hatte. Am 26. März 2007 kurz vor der Präsidentschaftswahl habe der heutige Arbeitsminister Woerth einen Umschlag mit 150.000 Euro in Empfang genommen - für den Wahlkampf von Sarkozy, Mitglied der UMP.Woerth dementierte: "Ich bin total empört! Ich bin jetzt seit acht Jahren Schatzmeister meiner Partei. Ich denke, man kann mir wirklich nichts vorwerfen, alles ist klar, alles ist sauber. Man kann natürlich jedem Tratsch glauben, aber ich habe auf der politischen Ebene nicht den geringsten Euro angenommen, der nicht legal gewesen wäre."
UMP wie vom Erbeben erschüttert
Eigentlich geht es derzeit bei verschiedenen Straf- und Zivilprozessen rund um Liliane Bettencourt um die Erbschaft der alten Dame und die Frage, ob sie noch zurechnungsfähig ist oder nicht. Doch seitdem das Interview mit der Buchhalterin online steht, geht ein Erdbeben durch die konservative UMP. Ex-Ministerpräsident Jean-Pierre Raffarin meinte dazu: "Wenn es Bargeld zur Finanzierung von Parteien gegeben hat, dann ist das inakzeptabel und gegen die Gesetze. Aber, es ist dementiert worden."Jetzt drehen sich alle Fragen um das Kassenbuch der Buchhalterin. Wenn die Finanzpolizei dieses bei Liliane Bettencourt wiederfindet, dann gäbe es auch Beweise zu der Aussage von Claire T. Doch bis dahin wird es eng für Staatspräsident Sarkozy, denn der muss im Sommer die Rentenreform durchs Parlament bringen. Und dafür braucht er seinen Arbeitsminister - Schatzmeister Woerth.
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