Seit 1993 hat das US-Militär über 13.000 Schwule und Lesben aufgrund ihrer sexuellen Orientierung gefeuert.
Unter den Augen von Präsident Barack Obama entließ das US-Militär 2009 insgesamt 428 Soldaten wegen Homosexualität.
Diese Zahl wurde vom Servicemembers Legal Defense Network (SLDN) bekanntgegeben. Diese Gruppe kümmert sich um die Belange schwul-lesbischer Soldaten, agiert aber wegen des Homo-Verbots meist im Geheimen.
Der SLDN begrüßte, dass die Zahl der Entlassungen im Vergleich zum Jahr 2008 um etwa ein Drittel gesunken sei: "Es sind gute Nachrichten, dass die Entlassungen abgenommen haben, während wir zwei Kriege führen", erklärte SLDN-Chef Aubrey Sarvis. "Aber die 428 Fälle sind natürlich nicht akzeptabel. Diese Zahl muss auf Null sinken. Wir werden weiter an den Kongress und das Weiße Haus appellieren, ‚Don‘t ask, don‘t tell" zu stoppen".
Bis 1993 herrschte im US-Militär ein striktes Homo-Verbot, danach verabschiedete der Kongress das Militärgesetz "Don‘t ask, don‘t tell". Dieses eingeschränkte Homo-Verbot besagt, dass Schwule und Lesben nur dienen dürfen, wenn sie ihre sexuelle Orientierung geheim halten. In der Realität hat dies zu einem Versteckspiel geführt, das die Betroffenen psychisch bis auf Äußerste belastet. Insgesamt hat das Militär aufgrund dieses Gesetzes über 13.000 Militärangehörige vor die Tür gesetzt.
Obama hatte bereits im Wahlkampf 2008 versprochen, diese Regelung abzuschaffen und Schwulen und Lesben die gleichen Rechte und Pflichten zuzugestehen wie heterosexuellen Soldaten. Zuletzt bekräftigte er dies in seiner Rede zur Lage der Nation Ende Januar (queer.de berichtete). Verteidigungsminister Robert Gates soll am Dienstagabend vor dem Verteidigungsausschuss des Senats die Position des Weißen Hauses erläutern und auf eine Gesetzesänderung drängen. Hohe Militärs haben in der Vergangenheit eine Aufhebung des Gesetzes abgelehnt, weil offen dienende Schwule und Lesben angeblich den "Zusammenhalt" der Truppe bedrohten.
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