Rostam Batmanglij, Keyboarder der populären Indie-Band, spricht im Rolling Stone über sein Schwulsein.
Von Norbert Blech
Placebo, The Smiths, selbst Hund am Strand - Indie-Bands und schwule Musiker oder homoerotische Themen passen gut zusammen. Nun gibt es in dem Genre einen weiteren offen schwulen Musiker: der Keyboarder von Vampire Weekend, Rostam Batmanglij, nutzte ein Interview mit dem US-Magazin "Rolling Stone", um sich als schwul zu outen.
Freunde wüssten es schon seit immer, sagte der 26-jährige Amerikaner iranischer Abstammung dem Magazin. Auch seine Eltern hätten sein Coming-out vor zwei Jahren gut aufgenommen: "Mein Vater ging in England auf ein Internat. Es gibt nichts schwuleres", scherzte er im "Rolling Stone". Während den Aufnahmen zum zweiten Album der Band habe er unter der Trennung von einem langjährigen Partner gelitten: "Ich habe alles getan, um ihn zu halten. Er hat mir das Herz gebrochen".
Contra
Dieses zweite Album, "Contra", ist im Januar beim britischen Label XL Recordings erschienen und steht in Amerika derzeit auf Platz 1 der Alben-Charts (in Großbritannien auf Platz 3 und in Deutschland immerhin auf Platz 15). Die Band ist im Feuilleton wie auch beim Publikum gleichermaßen beliebt, der Stilmix mit Einflüssen von afrikanischer Musik bis hin zu Paul Simon sorgt für Tanzbarkeit und Unverwechselbarkeit.
Die vier Mitglieder von Vampire Weekend hatten sich als Studenten an der Columbia-Universität in New York kennengelernt. 2007 erschien das erste Album, "Cape Cod Kwassa Kwassa", das mit Hits wie "A-Punk" oder "Oxford Comma" schnell internationale Bekanntheit erreichte. Obwohl die Band eher unpolitische (wenngleich überraschende) Lyrics hat und sich konservativ im Preppy Chic kleidet, verstehen sich Vampire Weekend als links und politisch. So twittert Rostam Batmanglij jetzt etwa auch über die Diskriminierung von Schwulen.
Video: (Direktlink) |
(02:37) Die aktuelle Single, "Cousins" |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen