Demonstranten stoßen in der Innenstadt von
Vancouver mit der Polizei zusammen.
Schwere Krawalle haben in Vancouver das Eröffnungswochenende der Olympischen Winterspiele überschattet. Rund hundert vermummte Demonstranten zogen am Samstag randalierend durch die Innenstadt, sieben wurden festgenommen. Nach dem tödlichen Unfall des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili äußerte Georgiens Präsident Michail Saakaschwili unterdessen Zweifel an der Sicherheit der Rodelbahn im Wintersportort Whistler.
Schwere Krawalle haben in Vancouver das Eröffnungswochenende der Olympischen Winterspiele überschattet. Rund hundert vermummte Demonstranten zogen am Samstag randalierend durch die Innenstadt, sieben wurden festgenommen. Nach dem tödlichen Unfall des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili äußerte Georgiens Präsident Michail Saakaschwili unterdessen Zweifel an der Sicherheit der Rodelbahn im Wintersportort Whistler.
Die vermummten und zumeist schwarz
gekleideten Demonstranten hatten sich nach Polizeiangaben einer zunächst
friedlichen Protestkundgebung von rund 200 Olympia-Gegnern
angeschlossen und dort einen sogenannten Schwarzen Block gebildet. Wie
Vancouvers Polizeichef Jim Chu sagte, waren die Randalierer aus ganz
Kanada und den USA angereist. Er warf ihnen vor, die Olympia-Proteste
unterwandert und für ihre eigenen Zwecke missbraucht zu haben.
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Die Randalierer lieferten sich demnach heftige
Auseinandersetzungen mit der Polizei. Sie attackierten kritische
Passanten, rissen Briefkästen und Straßenschilder um, warfen
Fensterscheiben ein und besprühten Autos und Busse mit Farbe. Nach
Polizeiangaben wurden auch mehrere parkende Autos demoliert. Einige der
Demonstranten waren demnach mit Fahrradketten und einem Hammer
bewaffnet. Zwei Polizisten wurden verletzt.
Erste Protest-Kundgebungen zu Beginn der
Spiele am Freitag waren weitgehend friedlich verlaufen. Die Kritik der
Olympia-Gegner richtet sich vor allem gegen die Kosten und die
Umweltbelastungen durch die Spiele. Die Organisatoren der Winterspiele
sowie das Internationale Olympische Komitee (IOC) erklärten die Proteste
für legitim, solange sie gewaltlos blieben.
Nach dem tödlichen Unfall des georgischen
Rodlers Kumaritaschwili sagte Georgiens Präsident Saakaschwili, dass die
Rodelbahn im Wintersportort Whistler möglicherweise nicht sicher genug
gewesen sei. "Kein sportlicher Fehler darf zum Tod führen", sagte
Saakaschwili in Vancouver. Andere Sportler hätten ihm gesagt, dass es
schon vor dem Unglück Beschwerden über die niedrige Wand der Fahrrinne
gegeben habe. In Zukunft müssten die Klagen und Befindlichkeiten der
Sportler ernster genommen werden.
Auch IOC-Präsident Jacques Rogge besuchte am
Samstag die Rodelbahn in Whistler, wo er mit Athleten und
Verantwortlichen sprach. Saakaschwili, der nach eigenen Angaben mit den
Eltern des verunglückten Rodlers gesprochen hat, kündigte zudem den Bau
einer Rodelbahn in Kumaritaschwilis Heimatort Bakuriani an, die nach dem
Rodler benannt werden soll. Kumaritaschwili habe jahrelang im Ausland
trainieren müssen, weil er in seinem Heimatland bislang keine geeigneten
Trainingsanlagen gebe, sagte der Präsident.
Kumaritaschwilis Tod hatte am Freitagabend
die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele überschattet. Der
21-Jährige war wenige Stunden vor der Zeremonie beim Abschlusstraining
verunglückt und nach der Zieldurchfahrt aus der Bahn geschleudert
worden. Alle Versuche, ihn wiederzubeleben, waren vergeblich.
Die Fahrrinne der Rodelbahn in Whistler ist als
besonders gefährlich bekannt: Beim Weltcup-Finale 2009 und bei der
internationalen Trainingswoche zu Beginn des Olympiawinters war es dort
immer wieder zu Stürzen gekommen. Den tödlichen Unfall führten die
Olympia-Organisatoren und der Rodel-Weltverband FIL auf menschliches
Versagen zurück. Trotzdem ordneten sie Umbauten an der Strecke an.
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