Montag, 15. Februar 2010

1400-jährige Weinkelter in Israel entdeckt

Archäologen haben im Süden Israels eine ausgefallene und ungewöhnlich grosse Weinkelter entdeckt. In dem auf 1400 Jahre alt geschätzten Bauwerk wurde womöglich Wein hergestellt, der nicht nur für den lokalen Bedarf bestimmt war.
Die Kelter sei achteckig und mit 6,5 auf 16,5 Meter ungewöhnlich gross und für ihre Zeit hochmodern, berichteten Fachleute. Bei dem Fundort in Nahal Sorek scheint es sich um das Handwerkerviertel einer Siedlung aus dem 6. bis 7. Jahrhundert in mitten einer Anbauregion zu handeln, erklärte der Grabungsleiter.
«Die Grösse der Kelter deutet darauf hin, dass die damit erzeugte Menge Weins aussergewöhnlich gross und nicht für den heimischen Verbrauch bestimmt gewesen ist», sagte er. Vermutlich sei er für den Export nach Ägypten oder Europa bestimmt gewesen.
Unpraktische Form der Ästhetik zuliebe
Eine ähnliche Presse war den Angaben zufolge bereits 20 Kilometer weiter, nördlich von Aschkelon, gefunden worden. Die gesamte Anlage um eine mit Mosaik ausgelegte Mittelfläche, auf der die Trauben mit Füssen gestampft wurden, mass den Angaben zufolge ursprünglich 15 mal 16,5 Meter. Der ausgepresste Traubensaft rann in ein Verteilerbecken und von dort in zwei beidseits angeordnete Sammelbecken.
Die Form der Becken sei unpraktisch, da sich Ablagerungen in den Ecken sammelten, erklärte der Archäologe. Daher müssten sie wohl aus ästhetischen Gründen so gestaltet worden sein, statt rund oder quadratisch wie üblich. Die Presse sei aufwendig und spiegle ein für diese Zeit hohes Mass an technischem Wissen wider.



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