Freitag, 4. September 2009

Rüttgers rüpelt gegen Rumänen

Opposition spricht von ungeheuerlicher Entgleisung

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat mit einer Äußerung über die Arbeitsmoral von Rumänen für Empörung gesorgt. Der Düsseldorfer SPD-Fraktionsvize Ralf Jäger sagte, die Aussagen seien "nahe dran an der Volksverhetzung"

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, sagte Rüttgers während des Kommunalwahlkampfes in NRW auf einer Veranstaltung in Duisburg am 26. August: "Im Unterschied zu den Arbeitnehmern hier im Ruhrgebiet kommen die in Rumänien eben nicht morgens um sieben zur ersten Schicht und bleiben bis zum Schluss da. Sondern sie kommen und gehen, wann sie wollen, und wissen nicht, was sie tun."

"Ungeheuerliche Entgleisung"

Ein Zusammenschnitt des Auftritts wurde laut "SZ" inzwischen von den Jusos in das Internet-Portal Youtube gestellt. Die Äußerung von Rüttgers, der im Jahr 2000 mit dem Spruch "Kinder statt Inder" Empörung ausgelöst hatte, stieß bei der Opposition auf scharfe Kritik. Der Düsseldorfer SPD-Fraktionsvize Ralf Jäger sagte der Zeitung, die Aussagen seien "nahe dran an der Volksverhetzung". Der stellvertretende Grünen-Fraktionschef Reiner Priggen bezeichnet die Sprüche als "eine ungeheuerliche Entgleisung". Dies sei "unterstes Stammtisch-Niveau", und dürfe einem Spitzenpolitiker nicht unterlaufen.

Der Generalsekretär der NRW-CDU, Hendrik Wüst, erklärte dagegen auf Anfrage der "SZ", Rüttgers habe vor dem Hintergrund der Abwanderung von Nokia aus dem Ruhrgebiet das Arbeitsethos und die Arbeitsmoral nordrhein-westfälischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer herausgestellt: "Was ist schlimm daran, wenn sich Jürgen Rüttgers vor diesem Hintergrund vor die Arbeitnehmer in NRW stellt?"

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