Kommentar zur aktuellen Lage in Honduras
Von Harald Neuber
Für die Putschisten in Honduras ist es der GAU: Präsident Manuel Zelaya ist zurück. Stur wie ein kleiner Junge leugnete Noch-Machthaber Roberto Micheletti anfangs die Rückkehr Zelayas. Als die wenigen unabhängigen Redaktionen des Landes live berichteten, geiferte er gegen den "Medienterrorismus". Die Nervosität des Diktators ist verständlich: Zelayas Rückkehr beweist nicht nur die massive Unterstützung, die er von anderen Staaten erfährt. Die spontanen Massendemonstrationen dokumentierten zudem seinen Rückhalt im Lande.
Micheletti hat nun keine Argumente mehr. Er stützt sich lediglich auf die Macht der Staatsorgane, die von der Oberschicht kontrolliert werden. Nie ist diese Kräfteverteilung deutlicher geworden als in den vergangenen drei Monaten seit dem Putsch. Der Umstand aber, dass der Oberste Gerichtshof und die Mehrheit der Nationalversammlung den Putsch verteidigen, verleiht ihm keine Legitimität. Ihre Haltung stellt vielmehr die Rechtsstaatlichkeit dieser Institutionen in Frage.
Die Demokratiebewegung denkt deswegen langfristig. Natürlich geht es zunächst um die Rückkehr zur Demokratie. Dann aber wird in Honduras eine verfassunggebende Versammlung nötig. Mit oder ohne Zelaya. Dieser habe versucht, Honduras aus dem Merkantilismus des 18. Jahrhunderts in den Kapitalismus des 21. Jahrhunderts zu führen, sagte sein Botschafter in Deutschland, Roberto Martínez. Das Projekt der Bevölkerungsmehrheit geht nach drei Monaten im Widerstand aber weit darüber hinaus. Weil die Putschisten das wissen, klammern sie sich mit allen Mitteln an ihre illegale Macht.
Von Harald Neuber
Für die Putschisten in Honduras ist es der GAU: Präsident Manuel Zelaya ist zurück. Stur wie ein kleiner Junge leugnete Noch-Machthaber Roberto Micheletti anfangs die Rückkehr Zelayas. Als die wenigen unabhängigen Redaktionen des Landes live berichteten, geiferte er gegen den "Medienterrorismus". Die Nervosität des Diktators ist verständlich: Zelayas Rückkehr beweist nicht nur die massive Unterstützung, die er von anderen Staaten erfährt. Die spontanen Massendemonstrationen dokumentierten zudem seinen Rückhalt im Lande.
Micheletti hat nun keine Argumente mehr. Er stützt sich lediglich auf die Macht der Staatsorgane, die von der Oberschicht kontrolliert werden. Nie ist diese Kräfteverteilung deutlicher geworden als in den vergangenen drei Monaten seit dem Putsch. Der Umstand aber, dass der Oberste Gerichtshof und die Mehrheit der Nationalversammlung den Putsch verteidigen, verleiht ihm keine Legitimität. Ihre Haltung stellt vielmehr die Rechtsstaatlichkeit dieser Institutionen in Frage.
Die Demokratiebewegung denkt deswegen langfristig. Natürlich geht es zunächst um die Rückkehr zur Demokratie. Dann aber wird in Honduras eine verfassunggebende Versammlung nötig. Mit oder ohne Zelaya. Dieser habe versucht, Honduras aus dem Merkantilismus des 18. Jahrhunderts in den Kapitalismus des 21. Jahrhunderts zu führen, sagte sein Botschafter in Deutschland, Roberto Martínez. Das Projekt der Bevölkerungsmehrheit geht nach drei Monaten im Widerstand aber weit darüber hinaus. Weil die Putschisten das wissen, klammern sie sich mit allen Mitteln an ihre illegale Macht.
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