Freitag, 6. Juli 2007

Gay-Rechte doch in Thai-Verfassung


Bangkok - In den Entwurf der neuen thailändischen Verfassung wurde nun doch ein Diskriminierungsverbot aufgrund "anderer sexueller Identitäten" aufgenommen. Dies beschloss die 100 Mitglieder starke verfassungsgebende Versammlung am vergangenen Freitag einstimmig, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Mitte Juni hatte es das Gremium noch abgelehnt, die Rechte von Menschen "verschiedener Sexualitäten" zu garantieren – die Mehrheit der Mitglieder hatte befürchtet, damit einen Rechtstatus für ein drittes Geschlecht einzuführen. "Die Versammlung hat bereits gleiche Rechte für Behinderte garantiert, warum können wir dann nicht Menschen mit anderen sexuellen Präferenzen ebenso behandeln?", sagte nun jedoch Gremiumsmitglied Chirmsak Pinthong, der bei seinen Kollegen für die Aufnahme des Homo-Zusatzes warb.

Thailands Schwulen-, Lesben- und Transgendergruppen begrüßten den Beschluss der verfassungsgebenden Versammlung. "Der Paragraph wird unser lange ignoriertes Grundrecht garantieren und hoffentlich jede Form von Diskrimierung beenden", sagte Natee Teerarojjanapongs, Geschäftsführer der Thai Political Gay Group.

Homosexualität ist in Thailand seit 1956 legal und die Bevölkerung steht Schwulen, Lesben und Transgendern weitestgehend tolerant gegenüber. Die verfassunggebende Versammlung wurde von der Militärregierung einberufen, die vergangenes Jahr nach einem unblutigen Putsch die Macht im Lande übernommen hatte. Eine Volksabstimmung soll im August über die Annahme des Verfassungsentwurfes entscheiden.


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