Donnerstag, 28. Februar 2008

Prominenter Bürgerrechtler wendet sich von Clinton ab

Washington — Die angeschlagene US-Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten, Hillary Clinton, hat einen neuen Rückschlag einstecken müssen: Der prominente schwarze Bürgerrechtler John Lewis wandte sich von ihr ab und verkündete, er werde künftig Clintons parteiinternen Rivalen Barack Obama unterstützen. Der 68-jährige demokratische Kongressabgeordnete aus Georgia sagte, er wolle "auf der Seite des Volkes, auf der Seite des Geists der Geschichte" stehen. Für ihn sei Obama ein Symbol des Wandels.

Lewis sagte, er empfinde weiter tiefe Zuneigung für Clinton und ihren Mann Bill, den früheren US-Präsidenten. Aus seiner Sicht sei Clinton eine "brillante und fähige" Präsidentschaftsbewerberin. Sein Wechsel in das Obama-Lager sei teils durch den haushohen Sieg des schwarzen Senators aus Illinois in seinem Bezirk bei den Vorwahlen in Georgia Anfang Februar motiviert gewesen. Obama zeigte sich höchst erfreut und erklärte: "John Lewis ist ein amerikanischer Held und ein Gigant der Bürgerrechtsbewegung, ich fühle mich sehr geehrt, dass er mich unterstützt."

Clinton sagte, Lewis sei immer ihr Freund gewesen und werde dies auch in Zukunft bleiben. Für die New Yorker Senatorin kommt Lewis' Wechsel zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Am 4. März stehen die mit Spannung erwarteten Vorwahlen der Demokraten in den wichtigen Bundesstaaten Ohio und Texas an, bei denen sich endgültig entscheiden dürfte, ob die 60-Jährige ihren Vorwahlkampf fortsetzt oder nicht. Zuletzt hatte ihr Obama mit elf Vorwahlsiegen klar den Rang abgelaufen.

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