Protestsong gegen Wahlausschluss
Der Rapper Wyclef Jean wehrt sich mit Musik gegen seinen Ausschluss bei der Präsidentenwahl in Haiti. Er fordert Gefängnisstrafen für die Verantwortlichen.
Aus Protest gegen seinen Ausschluss von der Präsidentenwahl in Haiti hat Hip-Hop-Musiker Wyclef Jean ("The Fugees") einen Protestsong veröffentlicht. Jean hatte seine Ablehnung am vergangenen Wochenende angefochten. Am Freitag lehnte die haitianische Wahlkommission die Bewerbung des aus Haiti stammenden US-Musikers endgültig ab. Ende November wird in dem ärmsten Land Amerikas ein neuer Präsident gewählt. Dessen wichtigste Aufgabe wird es sein, den Wiederaufbau der vom Erdbeben zerstörten Hauptstadt Port-au-Prince zu bewerkstelligen.
In dem Song "Prizon Pou K.E.P.A." ("Gefängnis für die Wahlkommission") erhebt der 37-Jährige schwere Vorwürfe gegen den amtierenden Präsidenten René Préval und die Wahlkommission. Jean, dem wegen seiner Popularität große Chancen bei der Wahl eingeräumt worden waren, wurde eine Kandidatur verwehrt. Dagegen hatte er Einspruch erhoben.
Zur Wahl am 28. November dieses Jahres wurden 19 der 33 Bewerber zugelassen. Jean wurde abgelehnt, weil er die vergangenen fünf Jahre nicht in Haiti gelebt hat. Das ist aber nach der Verfassung zwingende Voraussetzung für die Anerkennung einer Kandidatur.
"Ich weiß, dass Du alle Karten in der Hand hältst", singt der Musiker in dem Stück über Préval. Dieser habe Einfluss auf die Wahlkommission genommen. In dem auf kreolisch verfassten Lied wirft Jean sowohl dem Präsidenten als auch der Kommission Missachtung der Verfassung Haitis vor und fordert Gefängnisstrafen für die Verantwortlichen.
"Ich werde die CEP (Wahlkommission) weiter herausfordern", heißt es in dem Liedtext weiter. Jean wolle weiter in Haiti politisch aktiv sein, berichtete der Sender Radio Metropole. Er fordere Gleichheit und Gerechtigkeit und rufe zu Spenden für das Land auf.
Jean war mit der Gruppe "The Fugees" weltberühmt und reich geworden. Seinem Geburtsland fühlte er sich stets verpflichtet. Vor allem nach dem verheerenden Erdbeben im Januar dieses Jahres intensivierte er seine Unterstützung für Haiti und beschloss, sich auch politisch zu engagieren.
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