Dienstag, 3. August 2010

Grenzgefecht zwischen Israel und Libanon fordert Tote und Verletzte

Es ist der schwerste Zwischenfall seit dem Krieg 2006: Bei Gefechten an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben.
Beirut - Bei einem Schusswechsel und Artilleriebeschuss gab es nach Berichten beider Seiten am Dienstag zwei Tote und mindestens drei Verletzte. Über den Hergang machten libanesisches und israelisches Militär widersprüchliche Angaben.

Aus Sicherheitskreisen in Beirut hieß es, libanesische Soldaten seien durch Artilleriebeschuss nach einem Zusammenstoß mit israelischen Soldaten an der Grenze getötet worden. Die israelischen Geschosse seien im Grenzort Adaisseh in der Nähe eines Militärfahrzeugs eingeschlagen, das in Brand geriet. In anderen Berichten ist von Raketenbeschuss durch einen israelischen Militärhubschrauber die Rede.

Zwei Soldaten in dem Fahrzeug seien getötet und mindestens ein weiterer schwer verletzt worden, erklärte ein Vertreter der libanesischen Sicherheitskräfte. Andere Quellen berichteten von drei Toten auf libanesischer Seite. Zuvor soll es zu einem Schusswechsel gekommen sein, der sich nach Angaben eines ranghohen libanesischen Offiziers entsponnen hat, als israelische Soldaten auf libanesischem Territorium einen Baum zu beseitigen versuchten.

Nach Schilderung eines israelischen Militärsprechers dagegen waren die Soldaten auf einer Routinepatrouille und befanden sich auf israelischem Boden, als sie beschossen wurden. Sie hätten mit Artilleriefeuer geantwortet. Das israelische Außenministerium machte die libanesische Regierung für den Zwischenfall verantwortlich und warnte vor Konsequenzen.

Kämpfer der radikal-islamischen Hisbollah waren in den Vorfall offenbar nicht verwickelt. Seit dem israelischen Feldzug gegen die Miliz im Jahr 2006, bei dem 1200 Libanesen und 160 Israelis getötet wurden, ist es an der Grenze relativ ruhig.

Die Vereinten Nationen sichern die Region mit der 12.000 Mitglieder starken Friedenstruppe Unifil. Diese bestätigte den Schusswechsel am Dienstag und rief beide Seiten zu "äußerster Zurückhaltung" auf. Soldaten der Friedenstruppe befänden sich in der Gegend und versuchten, sich ein Bild von dem Umständen und von eventuellen Verlusten zu machen, sagte ein Sprecher. Vorrangige Aufgabe sei es, die Ruhe wiederherzustellen.

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