Die spanische Polizei hat erstmals einen Zuhälterring zerschlagen, der Männer zur Prostitution gezwungen hatte. Die Tatverdächtigen sollen mehr als 60 Brasilianer mit falschen Versprechungen angeworben und auf verschiedene Bordelle verteilt haben.
Madrid - "Es ist das erste Mal, dass ein Netzwerk in Spanien entdeckt wurde, dass mit der Ausbeutung von Männern Geld macht", teilte die Polizei am Dienstag mit. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen seien 14 Verdächtige unter dem Vorwurf der Zuhälterei festgenommen worden.
Sie sollen in Brasilien mehr als 60 Männer im Alter zwischen 22 und 29 Jahren angeworben und mit falschen Versprechungen über ihre Arbeit nach Spanien gelockt haben. Die Flugtickets für die Brasilianer wurden mit gefälschten Kreditkarten gezahlt. Die jungen Männer mussten 24 Stunden am Tag für sexuelle Dienste zur Verfügung stehen. Nach Angaben der Polizei wurden sie von den Zuhältern gezwungen, das Potenzmittel Viagra, Kokain und andere Drogen zu nehmen.
Die Bande hatte ihren Opfern in Aussicht gestellt, dass sie in Spanien als Tänzer oder Models arbeiten könnten und nur den Preis für die Flugtickets zurückzuzahlen hätten. In Spanien wurden die jungen Brasilianer jedoch unter Morddrohungen dazu gezwungen, als Prostituierte zu arbeiten. Sie mussten dem Zuhälterring eine Pauschale von je 4000 Euro zahlen und die Hälfte ihrer Einnahmen abtreten.
Der auf Mallorca ansässige Chef des kriminellen Rings verteilte die Männer dann den Ermittlungen zufolge auf entsprechende Etablissements in in Madrid, Barcelona, Palma de Mallorca und Torrevieja bei Alicante. Zudem soll er mit Drogen gehandelt haben.
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