Mittwoch, 25. März 2009

Der Nackte in der Galerie ist der Mann aus der Regierung

Aktporträts in Dubliner Museen eingeschleust

Er ist eher beleibt als beliebt, das muss man leider so sagen. Vor allem, seit Irland als erstes europäisches Land in die Rezession abrutschte, finden seine Bewohner ihren Premier Brian Cowen nicht mehr so richtig sexy. Und dann noch neulich dieser Fauxpas bei Obama: Hält der Mann von der grünen Insel doch tatsächlich nicht seine eigene Rede, sondern die seines Gastgebers. Falscher Text auf dem Teleprompter. Und erst nach mehreren Absätzen hat's der Cowen gemerkt. "Das ist Ihre Rede!" sagte er noch mit großen Augen - doch da eilte ihm der US-Präsident auch schon heiter und leichten Fußes zur Seite und half, die richtige Ansprache auf dem Bildschirm zu finden.

Obama und Cowen (Foto: AP)

Da hat er noch was an:
Irlands Regierungschef Cowen und sein leichtfüßiger Kollege aus den USA (links).


Blanker Hohn im Museum

Als hätte es der Mann nicht schwer genug in diesen Zeiten, nun auch noch dieser Satire-Angriff: Quasi über Nacht und absolut unangefordert sind in zwei Dubliner Museen Porträts des Premiers aufgetaucht, und zwar: Aktporträts. Der Premier ohne was an. Einem nackten Mann kann man ja bekanntlich nicht in die Tasche greifen.

Weil das nicht nur keiner sehen will, sondern auch keiner sehen soll, hat die Frühschicht sowohl in der Royal Hibernian Academy als auch in der National Gallery ganz fix reagiert und die jeweiligen Museumsleitungen eingeschaltet. Die haben die Ölgemälde dann unverzüglich entfernt - allerdings gab es für den öffentlichen Rundfunksender RTE noch eine kleine Bildbeschreibung. So soll auf einem der eingeschmuggelten Werke Cowen nackt mit einem blauen Slip in der Hand zu sehen sein. Immerhin war der Bildausschnitt freundlich gewählt: Der schwergewichtige Premier sei nur von der Taille aufwärts zu sehen. Das zweite Gemälde zeigte Cowen demnach auf der Toilette sitzend.

Das Gegenteil von Kunstraub?!

Nun werden Kunstwerke normalerweise entweder am Tage von Museen angekauft oder in der Nacht aus Museen entwendet. Dass Kunstwerke des nachts in Museen eingeschleust werden, kommt selten vor. Die Royal Hibernian Academy ließ dennoch durch eine Sprecherin vermelden, man werde die Zuwanderung von Exponaten auf diese Weise nicht dulden. Das Haus werde künftig genauer darauf achten, dass nichts mehr eingeschmuggelt wird.

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