Sonntag, 28. Januar 2007

Muttersöhnchen für Vatikan nicht ehetauglich

Impotenz, Angst vor Sex oder Drogensucht sind für den Vatikan triftige Gründe für die Annullierung einer Ehe. Von Männern wird zudem erwartet, dass sie sich von ihrer Mutter abnabeln.

Im Jahr 2005 erklärten die Richter des päpstlichen Familiengerichts - der Sacra Rota - lediglich 69 Ehen für nichtig, wie die italienische Zeitung «Corriere della Sera» berichtet. Impotenz und Angst vor Sex, Alkoholismus oder Drogensucht würden als Gründe anerkannt. Wenn «Aversion gegen Sex» als ein Scheidungsgrund angeführt werde, müsse diese durch ein medizinisches Gutachten genau belegt werden, hieß es.

Eine Ehe kann nach Ansicht des Vatikans aber auch durch die psychologische Abhängigkeit eines Mannes von seiner Mutter unmöglich werden. Die «mammoni» seien nicht in der Lage, ohne Einmischung der Mutter gemeinsam mit der Ehefrau Entscheidungen zu treffen, kommentierte die Zeitung. Dies gebe einer Ehe keine rechte Chance.

Papst Benedikt XVI. trat allerdings dem Eindruck entgegen, der Vatikan wolle zu Annullierungen von Ehen ermuntern. Der Bund fürs Leben sei unauflöslich, mahnte der Papst. Er kritisierte, auch viele Christen würden die «Wahrheit der Ehe» nicht mehr erkennen.

Viele seien heute der Auffassung, die Unauflöslichkeit der Ehe sei «ein Ideal, an das normale Christen sich nicht mehr halten müssten», so der Pontifex. Auch sei die Annullierung einer katholischen Ehe nicht mit einer Scheidung gleichzusetzen.

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