Mittwoch, 11. April 2007

Studie: Job-Diskriminierung bleibt hoch

Köln - Schwule und Lesben werden in Deutschland nach wie vor in hohem Maße am Arbeitsplatz diskriminiert. Das ist das Ergebnis der Studie "Out im Office" vom Psychologischen Institut der Uni Köln. Dazu haben im September und Oktober 2006 über 2.700 Schwule und Lesben einen Fragebogen online ausgefüllt.

52 Prozent geben an, am Arbeitsplatz verschlossen mit ihrer sexuellen Ausrichtung umzugehen.

Weniger als ein Viertel hat keine Diskriminierungserfahrungen gemacht.

Im Vergleich mit einer Studie von 1997 haben sich die Zahlen etwas verbessert. "Allerdings ist der aktuelle Stand wesentlich schlechter als unter den veränderten Bedingungen zu erwarten gewesen wäre", erklärt Studienleiter Dominic Frohn. Er hatte erwartet, dass wegen der erhöhten gesellschaftlichen Präsenz, der Diversity-Programme in Firmen und der besseren rechtlichen Situation von Schwulen und Lesben das Ergebnis positiver ausfallen würde.
56 Prozent der homosexuellen Männer erklärten, über sie sei wegen ihres Schwulseins getuschelt oder es seien Gerüchte in die Welt gesetzt worden. 27 fühlten sich nicht mehr ernstgenommen, 22 Prozent seien Opfer von Mobbing oder Psychoterror geworden und acht Prozent sogar körperlicher Gewalt oder Aggressionen ausgesetzt gewesen.
Acht Prozent gaben zudem an, nach eigenem Empfinden wegen ihrer sexuellen Orientierung eine Stelle nicht erhalten zu haben; vier Prozent sei deswegen die Kündigung ausgesprochen worden.
Links zum Thema:
Kurzfassung der Studie (als PDF-Datei)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen