Freitag, 13. April 2007

Eine höhere Gerechtigkeit mit kleinen Fehlern

Wenn die Polizei einen fliegen lässt

Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist das Auge des Gesetzes! In der venezolanischen Hauptstadt Caracas schwebt die Polizei neuerdings über den Dingen: Ein rund 15 Meter langer Helium-Zeppelin mit modernster Überwachungselektronik soll ihr helfen, der ausufernden Kriminalität Herr zu werden. Schon bald sollen zwei weitere der rund 465.000 Dollar (340.000 Euro) teuren Flugkörper aus koreanischer Produktion angeschafft werden.

Zeppelin über Athen (Foto: AFP)
Der koreanische Späh-Zeppelin wurde bereits während der Olympischen Spiele in Athen eingesetzt.

Nur gegen Schönwetterkriminelle

Allerdings haben die High-Tech-Überwachungsgeräte einen kleinen Nachteil: Sie können weder bei schlechtem Wetter noch bei Dunkelheit starten. Nun dürfte der gewöhnliche Schwerverbrecher, wie jeder gesetzestreue Bürger auch, eine gewisse Abneigung haben, seiner Tätigkeit im Regen nachzugehen - er ist jedoch durchaus dafür bekannt, eher die Nachtstunden zu bevorzugen. Auch sind Luftschiffe, im Gegensatz zu Straßenräubern, weder für ihre Wendigkeit noch für ihre Geschwindigkeit bekannt.

Da ist nicht so schnell die Luft raus

So wird die neue Waffe gegen das Verbrechen wohl nur gegen einen eher überschaubaren Kreis von Kriminellen wirksam sein. Immerhin: Ein ausgeklügeltes Mehrkammer-System soll zumindest verhindern, dass das fliegende Auge wie ein Luftballon abgeschossen werden kann. Außerdem liege die Flughöhe außerhalb der Reichweite, die die Standardbewaffnung von Kriminellen habe, verspricht Ramon Morales Rossi, der Sicherheitschef des Bürgermeisters. Im Zweifelsfall dürfte aber auch ein hinreichend intelligenter und bewaffneter Bösewicht darauf verzichten, sich einen Zeppelin auf den Kopf fallen zu lassen.

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