Peter Mühlbauer 20.01.2010
Ein Lieferant des US-Militärs verziert seine Zielvorrichtungen mit Bibelsprüchen
OMB Watchzufolge machte die in Michigan ansässige Firma Trijicon im Jahr 2008 mehr als 100 Millionen Dollar Umsatz mit Regierungsaufträgen. Unter anderem liefert das Unternehmen die Zielvorrichtungen für die Waffen der Marines. Nun wurde über den Fernsehsender ABC bekannt, dass die Firma ihre ACOG -Visiere mit Bibelauszügen verziert - allerdings nicht im Volltext, sondern in der Kurzfassung, mit der sie zitiert werden.
Auf der Website von Trijicon heißt es, dass das Unternehmen "von Werten geleitet" sei, die auf biblischen Standards basierten und dass man für diese Werte "kämpfe". Tom Munson, der Marketing- und Vertriebschef der Firma, bestätigte ABC, dass die Geräte für das Militär mit Verweisen auf die Bibel ausgestattet werden und meinte, das daran nichts gesetzwidrig oder sonstwie verkehrt sei. Die seit Bestehen der Firma bestehende Praxis geht Munsons Angaben nach auf den 2003 verstorbenen Gründer Glyn Bindon zurück. Sprecher der U.S. Army und des Marine Corps meinten, dass man bis jetzt nichts von den Kennzeichnungen gewusst habe und die dafür zuständigen Stellen nun eventuelle Maßnahmen prüfen würden.
Auf solche Maßnahmen besteht Michael Weinstein von der Military Religious Freedom Foundation, die sich für eine saubere Trennung von Kirche und Staat beim Militär einsetzt. Seiner Ansicht nach verletzen die Kennzeichnungen nicht nur die Verfassung, sondern auch eine Reihe von Bundesgesetzen. Dem ehemaligen Luftwaffenoffizier und jetzigen Anwalt zufolge beschweren sich regelmäßig Soldaten über die mit Inschriften verzierten Waffen, die von Kommandanten angeblich als "spiritually transformed firearm[s] of Jesus Christ" verklärt werden.
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