| Nach 13 Jahren soll   ein gebürtiger Liberianer Österreich verlassen.Identität: Peter D. bekam im   Vorjahr in der neuen Botschaft seinen Pass. Mein Wunsch ist es, hier zu   bleiben und ein guter Österreicher zu sein", sagt der 31-jährige Peter D.   Eigentlich hätte bei dem gebürtigen Liberianer alles gepasst. Es gelang ihm   schnell hier Fuß zu fassen, als er vor dreizehn Jahren aus seiner Heimat   flüchtete. Das dortige Regime unter Diktator Taylor, der auch des Kannibalismus   verdächtigt wird, hatte D.s Eltern ermorden lassen.Sein Onkel ließ den damals   noch nicht 18-Jährigen mit Schleppern nach Österreich bringen. "Die Caritas   hat mir damals viel geholfen", erinnert sich D. Er trug das Seinige dazu bei,   integrierte sich rasch. 1999 heiratete er eine Österreicherin, 2000 kam eine   Tochter zur Welt, zwei Jahre später ein Sohn. Peter D. hatte auch einen gut   bezahlten Job in einem Stahlwerk gefunden, arbeitet sich bis zum Vorarbeiter   empor. "Ich habe mehr als 2300 Euro netto verdient und konnte meine Familie   gut versorgen", erzählt er. 1999, im Jahr seiner Hochzeit, reichte der   Liberianer auch einen Antrag zur Erteilung der Aufenthaltsbewilligung   ein.Alles paletti und kein Problem, könnte man meinen. – Weit gefehlt. Denn   Peter D. hatte nie richtige Dokumente. "Die Geburtsurkunde, die mir mein   Großvater nachschickte, war angeblich von einem Beamten ausgestellt worden,   der nicht dazu befähigt war", schildert der 31-Jährige. Daraus sollten ihm   die Behörden einen Strick drehen. Man erklärte Peter D. zu einem "Illegalen",   der nicht willens gewesen sei, seine wahre Identität nachzuweisen. Ausweisung Außerdem hätte er den Antrag auf   Aufenthaltsgenehmigung im Ausland stellen müssen. Mit diesen Begründungen   wurde sein Antrag im Vorjahr – acht Jahre nach Einreichung – abgelehnt. Das   Innenministerium hielt daran fest, ließ ein humanitäres Bleiberecht nicht zu.   Man sprach seine Ausweisung aus. "Das hat mich seelisch zerstört", ringt der   Liberianer im KURIER-Gespräch mit den Tränen. Sein Rechtsanwalt Reinhard   Langner hat aber jetzt einen großen Erfolg erzielt. Er brachte die   Angelegenheit vor den Verfassungsgerichtshof und der hat in einer   druckfrischen Entscheidung sowohl Ausweisung als auch Nichterteilung von   humanitärem Bleiberecht als verfassungswidrig aufgehoben. Man hätte die lange   Aufenthaltsdauer und das Familienleben des Liberianers mehr würdigen müssen,   begründeten dies die Höchstrichter. Jetzt sind wieder die   Erstinstanzen am Zug. Übrigens: Seit im Vorjahr die liberianische Botschaft   in Österreich aufsperrte, besitzt Peter D. endlich einen gültigen Pass. 20.01.2010 22:10 | Andrea   Wasinger | 
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Samstag, 23. Januar 2010
Familienvater droht Abschiebung. Das Höchstgericht fordert von Behörden Menschlichkeit:
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